Seitenlogo
tok

Ein Fest für Tränke

Was von dem kleinen Ort Tränke übrig ist, liegt heute inmitten des Truppenübungsplatzes Oberlausitz. Beim zweiten Tränke-Fest können ehemalige Bewohner und deren Angehörige am 10. August in Erinnerungen schwelgen.

Im März 1961 erfuhren die Einwohner von Tränke, dass sie den Ort verlassen müssen. Knapp ein Jahr später wurden sie ausgesiedelt und der Truppenübungsplatz erweitert. Damit war Tränke verlassen, aber nicht vergessen. In der Kommandantur des Truppenübungsplatzes gab es immer wieder Anfragen von ehemaligen Bewohner und deren Angehörigen. Sie wollten den Ort noch einmal sehen, sich erinnern. Doch das, was von Tränke übrig ist, befindet sich heute inmitten des Truppenübungsplatzes Oberlausitz. Einfach besuchen kann man Tränke also nicht. Vor vier Jahren entstand so die Idee des Tränke-Festes. Beim ersten Fest vor drei Jahren rechnete man mit 150 Besuchern. Am Ende kamen etwa 500.  „Ich gebe zu, dass ich nicht mit so viel Resonanz gerechnet hatte“, sagt Oberstleutnant René Pierschel, der Kommandant des Truppenübungsplatzes. Er habe viele positive Rückmeldungen erhalten, der Tag sei für viele Menschen sehr emotional gewesen. Deswegen hat man beschlossen, dass Tränke-Fest als regelmäßiges Ereignis in den Veranstaltungskalender aufzunehmen. Aller drei Jahre soll zu einem Besuch eingeladen werden. Dazu hat man vor vier Jahren begonnen, den verfallenen Ort freizuschneiden. „Die Lage vieler Gehöfte war noch zu erkennen“, sagt Pierschel. Sie wurden mit Holzzäunen sichtbar gemacht und mit Schildern versehen, auf denen die Namen der Bewohner stehen. Dort wo noch Mauerreste stehen, wurden Überdachungen errichtet, damit sie nicht weiter verfallen. Auch Straßenschilder wurden aufgestellt. Für den Übungsbetrieb ist der Bereich gesperrt.

Ohne Anmeldung geht’s nicht

Unterstützt wird die Kommandantur bei der Organisation des Tränke-Festes vom Daubitzer Heimatverein. „Tränke gehörte zum Kirchspiel Rietschen und viele der Bewohner sind nach Rietschen gezogen“, sagt Tilmann Havenstein. Rund 20 Mitglieder des Vereins sind an der Vorbereitung und Durchführung des Festes beteiligt. Auf dem Programm stehen am 10. August unter anderem eine kirchliche Andacht, ein Auftritt der Daubitzer Funkengarde, die Besichtigung von Tränke und der Scheechbrücke und eine nachgestellte Unterrichtsstunde, die von ehemaligen Bewohnern durchgeführt wird. Die LEAG unterstützt das Fest mit Fahrzeugen, die die Besucher zum Ort des Geschehens bringen und mit dem Orchester Lausitzer Braunkohle. Die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien greift den Organisatoren ebenfalls unter die Arme. Sie unterstützt das Fest mit 2500 Euro. Für Oberstleutnant René Pierschel ist wichtig zu betonen, dass es sich bei der Veranstaltung am 10. August nicht um einen Tag der offenen Tür handelt. „Zielgruppe sind ehemalige Bewohner und deren Angehörige. Es wird keine Technik-Show und auch keine Rundfahrten geben. Der Tag der offenen Tür findet erst 2020 wieder statt.“ Deswegen müssen sich Besucher auch zwingend anmelden. Treffpunkt am Tag des Festes ist das Truppenlager Werdeck an der S 126 zwischen Podrosche und Pechern. Zwischen 9 und 10 Uhr geht’s per Bus nach Tränke. Enden wird das Fest gegen 16.30 Uhr, dann geht es per Bus wieder zurück ins Truppenlager.
  • Zur Teilnahme am Tränke-Fest ist eine Anmeldung zwingend erforderlich.
  • Anmelden kann man sich unter 03576/2133001 oder per E-Mail.
  • Anmeldeschluss ist der 15. Juli.


Meistgelesen