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Carola Pönisch

Zoo trauert um Koala Iraga

Umgänglich und ruhig, zurückhaltend und vorsichtig beschreiben seine Pfleger Koala Iraga, der jetzt nach kurzer, unheilbarer Krankheit eingeschläfert werden musste. Foto: Zoo Dresden

Umgänglich und ruhig, zurückhaltend und vorsichtig beschreiben seine Pfleger Koala Iraga, der jetzt nach kurzer, unheilbarer Krankheit eingeschläfert werden musste. Foto: Zoo Dresden

Am 4. August wäre Iraga zehn Jahre alt geworden. Doch es sollte nicht sein. Der 2011 im Duisburger Zoo geborene Koala ist tot. Er musste nach kurzer, aber intensiver Krankheit am 17. März eingeschläfert werden. Das Tier lebte seit 2013 im Zoo Dresden. Pilzinfektion führte zum Tod Iraga erkrankte in diesem Jahr an einer Pilzinfektion, die sowohl bei im Freiland lebenden als auch in Menschenhand gehaltenen Koalas auftritt. Der Erreger scheint mit verschiedenen Baumarten, so auch Eukalyptusarten, in Verbindung zu stehen. So findet man ihn oftmals auch bei gesunden Koalas im Nasenraum, wo er jedoch nicht immer auch zur Krankheit führt. In selteneren Fällen kann er jedoch schwere Erkrankungen auslösen, die beispielsweise durch Infektion des Nasenraums oder auch der Hirnhäute zustandekommen. Die Behandlung kann bis zu über einem Jahr dauern und beinhaltet medikamentelle und chirurgische Maßnahmen. In vielen Fällen wird jedoch keine Heilung erreicht. Erst im Endstadium entdeckt Einer dieser seltenen Fälle war offenbar auch Koala Iraga.Erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung konnten seine Pfleger erste, unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust und verringerten Appetit feststellen. Durch aufwändige Diagnostik inklusive Computertomografie sowie weitere Untersuchungen konnte die Diagnos jedoch eindeutig gesichert werden. Der gefährliche Pilz hatte bereits zu Knochenauflösungen im Nasenraum geführt. Auch im But ließ sich der Erreger bereits finden. "Trotz intensiver Behandlungen durch TierärzteInnen und PflegerInnen verschlechterte sich sein Allgemeinbefinden innerhalb der letzten Woche drastisch, so dass wir uns entschlossen haben, ihn einzuschläfern", teilt Zoosprecherin Kerstin Eckhart mit. Iraga wird nun am Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin pathologisch untersucht, um trotz des traurigen Ausgangs möglichst viel über die Erkrankung zu lernen und dazu beizutragen, sie besser zu bekämpfen.


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