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Zimmis Einwurf – Wenn ein Spruch in die Hose geht

Blick zurück. Auf eine Nacht mit Eierlikör. Es war die des 20. März 1986. Dynamo hatte eine 3:1-Führung in der Krefelder Grotenburg noch mit 3:7 aus der Hand gegeben. Es war unfassbar. Ich saß vor meiner Schreibmaschine. Darin ein weißes Blatt Papier. Und es wollte mir nichts einfallen. Whisky, Cognac, Wodka – nichts war im Haus. Nur Eierlikör. Nach einer dreiviertel Flasche wurde mir so komisch, so klebrig. Immer und immer wieder schaute ich auf meinen Videorekorder. Und sah das böse Vorgehen von Uerdingens Wolfgang Funkel gegen Dresden Torhüter Bernd Jakubowski. Er sprang in der 44. Minute nach einem Eckball mit aller Wucht seines kräftigen Körpers gegen den Schlussmann. Eckgelenkssprengung. Die Kariere von Jaku war beendet. Meine Überschrift stand fest: Uerdingens Räuberfußball bescherte Dresdens Gang nach Canossa. In der Nacht vom Sonnabend nach der höchsten Niederlage in der Vereinsgeschichte gab es keinen Eierlikör. Fahren, fahren auf der Autobahn und Nachdenken. Wie konnte diese Katastrophe geschehen? War es gnadenlose Unterschätzung eines angeblich angeschlagenen Gegners? War der Spruch, in Dresden ist Karneval, wenn Schwarz-Gelb gewinnt, die Supermotivation für Köln? Der frühere Dresdner Geschäftsführer Frank Aehlig bestätigte genau das. Also Aschermittwoch mit anschließender Fastenzeit. Damit der Körper gereinigt wird. Vor allem der Geist. Ihr Gert Zimmermann Die Video-Kolumne "Zimmis Grätsche" von und mit Gert Zimmermann gibt's >>HIER<<


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