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Carola Pönisch

Weiße Flotte: Investor(en) gesucht

Was die Sächsische Dampfschiffahrt GmbH jetzt retten kann: Wenn viele Dresdner Schiff fahren und wenn sich Investoren finden.
Jeffrey Pötzsch und Karin Hildebrand (li, 2.v.li.) führen das Tagesgeschäft der SDS weiter, Frank-Rüdiger Scheffler wirft von Amts wegen ein Auge drauf und Burkhard Jung ist als Sanierungsgeschäftsführer mit an Bord der weltberühmten Raddampferflotte. Foto: Pönisch

Jeffrey Pötzsch und Karin Hildebrand (li, 2.v.li.) führen das Tagesgeschäft der SDS weiter, Frank-Rüdiger Scheffler wirft von Amts wegen ein Auge drauf und Burkhard Jung ist als Sanierungsgeschäftsführer mit an Bord der weltberühmten Raddampferflotte. Foto: Pönisch

Das unruhige Fahrwasser, in dem sich die älteste und größte Dampfschiffflotte der Welt gerade bewegt, soll auf neuem Kurs bewältigt werden. Am Steuerrad dreht dabei neben den beiden Geschäftsführern der Sächsischen Dampfschiffahrt GmbH (SDS) Karin Hildebrand und Jeffrey Pötzsch als dritter Mann ab sofort auch Burkhard Jung. Der hat, um im Bild zu bleiben, als Sanierungsexperte nicht nur viel Erfahrung mit Stürmen und hohen Wogen, sondern kennt die SDS bereits seit vergangenem Jahr, weil er da schon mit am Sanierungskonzept gefeilt hat. Als Sanierungsgeschäftsführer kümmert er sich darum, dass die SDS langfristig auf Kurs bleiben kann, während Hildebrand und Pötzsch weiterhin für das Tagesgeschäft zuständig sind. Wie es nun mit der Flotte weitergeht Die gute Nachricht: Die ausstehenden Mai-Gehälter und -Löhne dürften bei den Mitarbeitern der Flotte und der Tochterfirma Elbezeit jetzt eingegangen sein. Die Gehälter für Juni bis August werden über die Agentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt. Neben den aktuell zwei Schiffen, die mehrmals am Tag nach Blasewitz bzw. Pillnitz fahren, sollen nach und nach auch die anderen Dampfer wieder in Dienst gestellt und der Fahrplan erweitert werden. Außerdem ist das Cateringunternehmen Elbezeit wieder im Geschäft, weil auch im Zoo Dresden  weitestgehend Normalität eingezogen ist. Eine gute Nachricht ist es durchaus auch, dass das am 3. Juni beim Amtsgericht Dresden eröffnete Insolvenzverfahren eines in Eigenverwaltung ist. Das bedeutet, die drei Steuerleute Jung, Hildebrand und Pötzsch bleiben auf Kurs und als vierter Mann an Bord achtet der Jurist Frank-Rüdiger Scheffler als vom Amtsgericht eingesetzter vorläufiger Sachwalter darauf, dass alles läuft. Was die Flotte nun ganz dringend braucht Prinzipiell sei die SDS in der Lage, gewinnbringend zu arbeiten, davon ist Burkhard Jung überzeugt. Und davon will er auch Investoren überzeugen, die jetzt dringend gesucht werden. »Das kann ein Privatmann sein oder mehrere, das kann eine Firma sein, eine Stiftung oder auch die öffentliche Hand«, sagt er. Bis Ende August jedenfalls sollten Geldgeber gefunden sein, denn am 1. September wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Bis dahin muss Sachwalter Frank-Rüdiger Scheffler auch den Wert der SDS exakt beziffern können und es muss ein Konzept vorliegen, wie die Flotte dauerhaft auf Kurs und im Wind gehalten werden kann.


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