Seitenlogo
as

Tipp, tipp, tot*

Mit dem Präventionsformat »Wissen bringt Sicherheit« hat die Polizei offensichtlich den Nerv der Dresdner getroffen. Nach mehreren ausgebuchten Veranstaltungen zum Thema »Verhaltenstraining« sind nun die Autofahrer an der Reihe. Bitte anschnallen, es wird praktisch!
Ein großes Problem im Straßenverkehr geworden: Der Blick aufs Smartphone führt vermehrt zu Unfällen. Belastbare Zahlen gibt es in der BRD allerdings noch nicht. Foto: pexels

Ein großes Problem im Straßenverkehr geworden: Der Blick aufs Smartphone führt vermehrt zu Unfällen. Belastbare Zahlen gibt es in der BRD allerdings noch nicht. Foto: pexels

Unangepasste Geschwindigkeit, geringer Abstand und Fahren unter Alkohol bzw. Drogen: Jahrelang zählten diese drei Vergehen zu den häufigsten Gründen für Unfälle in der Landeshauptstadt, aber auch darüber hinaus. Inzwischen steht immer öfter eine weitere Unfallursache im Protokoll: Ablenkung. Eine Folge des Smartphone-Zwangs – zu jeder Tageszeit, in jeder Situation ausnahmslos erreichbar zu sein.  »Anders als in Österreich wird diese Unfallursache in der BRD noch nicht statistisch erfasst. Die Zunahme ist jedoch merklich«, sagt Hendrik Schilde, Inspektionsleiter  »Zentrale Dienste«. In Polizeikreisen spricht man schon jetzt von einem neuen »Topkiller«. Sorge bereitet vor allem die Tatsache, dass demnächst eine Generation den Führerschein macht, die fast flächendeckend (98 Prozent) mit einem Smartphone versorgt ist. Bei den heutigen 30- bis 50-Jährigen liegt der Anteil »nur« bei 68 Prozent. »Wer bei 50 km/h nur eine Sekunde auf sein Smartphone schaut, legt blind eine Strecke von 14 Meter zurück«, erzählt Schilde weiter. Eine WhatsApp dauert in der Regel länger. Was in den Sekunden der Ablenkung alles passieren kann, »erfahren« die Teilnehmer am 12. Dezember mit Hilfe eines Simulators.  
Es geht an diesem Abend aber auch um ganz grundlegende Dinge, zum Beispiel den Fahrersitz ordentlich einstellen, den Gurt richtig anlegen oder eine Rettungsgasse bilden, bevor es zu spät ist. Zudem wird über die Neuerungen aus der Lieblingslektüre der meisten Deutschen informiert –  der StVO. »Viele Autofahrer haben den Führerschein noch zu DDR-Zeiten gemacht. Gerade in Sachen Vorfahrt hat sich seither einiges geändert«, sagt Uwe Müller von der Abteilung Verkehrsprävention. Wie das Zusatzzeichen »Schneeflocke« im Sommer zu interpretieren ist, was man mit Passanten an der abknickenden Vorfahrtsstraße tun sollte und wie sich die Parksituation an Hauptstraßen außerhalb von geschlossenen Ortschaften verhält, erfährt man natürlich auch, Aha-Effekte inklusive. Außerdem darf der Sinn und Zweck eines Gurtes auf dem sogenannten Gurtschlitten der Verkehrswacht getestet werden. Wem das noch nicht reicht, der probiert die Alkoholbrille und spielt damit eine Runde heißer Draht. Hintergrund / Infos: »Wissen bringt Sicherheit« ist eine Kampagne der Dresdner Polizei. Hintergrund ist das sinkende Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Der Start erfolgte am 1. November 2018. Die Veranstaltung zum Thema Straßenverkehr findet am 12. Dezember, 18 Uhr, im Haus des Kfz-Gewerbes an der Tiergartenstraße 94 statt und ist kostenfrei.
Anmeldungen sind unter wissen-bringt-sicherheit.pd-dresden@polizei.sachsen.de bzw.  0351/ 65 24 36 90 erwünscht.  *Tipp, tipp, tot heißt die aktuelle Plakatkampagne des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie des Deutschen Verkehrssicherheitsrates an unseren Autobahnen.


Meistgelesen