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Wilder Westen im Lößnitzgrund

Radebeul. Unter dem Motto »Karl Mays Traum« finden vom 10. bis 12. Mai die 31. Karl-May-Festtage statt - Klein und Groß begeben sich auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise im Lößnitzgrund.

Einmal im Jahr verwandelt sich der Lößnitzgrund ein Wochenende lang in den Wilden Westen, wie der Schriftsteller Karl May ihn sich erträumte. Bald ist es wieder soweit: Vom 10. bis 12. Mai laden die diesjährigen 31. Karl-May-Festtage Radebeul unter dem Motto »Karl Mays Traum« Klein und Groß dazu ein, altbekannte Bleichgesichter und fremde Kulturen aus Nordamerika sowie dem fernen Orient kennenzulernen. Eröffnet wird das Festwochenende bereits am Freitagabend in der Westernstadt Little Tombstone mit der »Freiberger Countrynacht«, wo unter anderem die vier »Western Girls« mit ihrer interaktiven Country Show die Tanzfläche beben lassen.

Die Reise durch den Lößnitzgrund beginnt an der Bahnstation »White Horse«, von wo aus sich der Santa-Fé-Express auf seine abenteuerliche Fahrt begibt. Hier begegnet man Räubern und raubeinigen Cowboys genauso wie edlen Damen in Reifröcken, während Country Bands mit Live Musik für die passende Stimmung sorgen.

 

Unterhaltung für Groß und Klein

 

Kleine Gäste dürfen beim Goldwaschen, Ponyreiten und Toben auf dem Indianerspielplatz »Fernes Land« oder dem Abenteuerspielplatz des Eselnests ihr ganz eigenes Western-Abenteuer erleben. Wer sich traut, kann auch im Boxring gegen Locci und seine Gang antreten.

Als besonderes Highlight bieten die Landesbühnen Sachsen exklusiv für die Karl-May-Festtage in Little Tombstone eine Kostprobe ihres neuen Abenteuerstücks »Shatterhand« von Holger Kahl. Noch vor der Uraufführung können Besucher miterleben, wie Winnetou und Old Shatterhand es nicht immer einfach haben, für Frieden zu sorgen. Die Hauptakteure sind Sascha Glut als Old Shatterhand und Michael Berndt-Cananá als Winnetou. 

 

Fremde Kulturen entdecken

 

Apropos Winnetou: Der Häuptling der Apachen ist Karl Mays Fantasie entsprungen. In der »Kleinen Feder« bietet sich die Gelegenheit, seinen realen Vorbildern zu begegnen. Vertreter des White Mountain Apache Tribe aus Arizona geben Einblicke in ihre Kultur und Traditionen. Die Crown Dancer präsentieren die »Sunrise Ceremony« – ein spiritueller Tanz, der die Entwicklung eines Mädchens zur Frau würdigt. Bei der »Gesprächsrunde am Lagerfeuer« am Samstag – moderiert von Veronika Ederer und Robin Leipold – berichten die Apachen über ihr Leben im Reservat.

 

Karl-May-Museum & Sternreitercamp

 

Ein Besuch im Karl-May-Museum ist zum Fest natürlich ein Muss. In der Villa Shatterhand empfängt Dr. Karl May seine Gäste persönlich, während man im Geschichten-Tipi Kevin Manygoats zur Kultur der Navajo lauschen oder Powwow-Tänze der Indianistikgruppe »Mohawk« erleben kann.

Höhepunkt der Festtage ist die große Sternreiterparade am Sonntag, bei der die Meißner Straße den Pferden gehört. Hunderte Sternreiter präsentieren ihre Rösser – und der weiteste Ritt nach Radebeul wird geehrt. Wer zu jung für ein echtes Pferd ist, kann mit einem selbstgebauten Steckenpferd teilnehmen.

 

Das Festival-Motto

 

Das diesjährige Festival-Motto »Karl Mays Traum« steht für die »Menschheitsfrage«, die er als die wahre Verfasserin seiner Werke bezeichnet. Die Frage nach der eigenen Menschlichkeit ist die wichtigste – zeitlos und unabhängig. Sie stellt sich auf Schlachtfeldern wie auch an Schreibtischen jeden Tag. Ihr Ziel zeigt sich in Winnetou und Old Shatterhand auf ihrem Weg von Kontrahenten zu Blutsbrüdern.

»Was ist Eure Sehnsucht aktuell? Sind es nicht Frieden, mehr Verständigung?« Nie war Karl May so modern wie heute, findet Radebeuls OB Bert Wendsche. Eine zunehmende Militarisierung, die Kolonialkriege, der Fremde als Wilder - das war die Zeit von Karl May. Er hat dem sein Bild der »Blutsbrüderschaft« entgegen gesetzt. Ganz augenscheinlich in seinem Werk »Und Friede auf Erden« - und das zur Zeit der Boxerkriege. Das war eine Unerhörtheit im damaligen Zeitgeist. Und wie ist das heute? Deshalb: Karl Mays Traum hat uns gerade heute etwas zu sagen.

 

Urgestein sagt Adé

 

Nach 31 Jahren als künstlerischer Leiter der Karl-May-Festspiele übergibt Helmut Raeder nun an die nächste Generation: an Björn Reinemer. Er ist Radebeuler, Musiker, Veranstalter und mit dem den Geschichten von Karl May aufgewachsen. Beide arbeiten schon länger zusammen, u.a. beim Weinfest und werden auch künftig im Austausch bleiben. Helmut Raeder verlässt Radebeul zumindest künstlerisch und wird sich anderen Projekten wie dem Dresdner Schaubudensommer widmen. Raeder hat durch seine Kontakte und mit viel Herzblut die Festspiele jedes Jahr lebendig gehalten und den »Traum von Karl May« - Verständigung durch Erleben anderer Kulturen - gelebt.

 

Neu: Kostenloser Shuttle

 

Bis 18 Jahre bezahlen jüngere Besucher am Freitag keinen Eintritt zum Karl-May-Fest - und wer den Kultur-Pass hat, kommt kostenlos herein. Das gilt übrigens auch fürs Weinfest oder das Wandertheaterfest. Neu ist der kostenlose Shuttle-Service zwischen Parkplatz Festwiese und Veranstaltungsgelände.

 

Infos und Tickets: www.karl-may-fest.de


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