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Carola Pönisch

"Spielende Hand" für Lars Rebehn

So heißt ein Ehrenpreis des Verbands Deutscher Puppentheater (VDP). In diesem Jahr geht er an Lars Rebehn, den Konservator der Puppentheatersammlung.
Matthias Träger (li.) und Lars Rebehn bei der Preisübergabe Foto: meeco Communications Services

Matthias Träger (li.) und Lars Rebehn bei der Preisübergabe Foto: meeco Communications Services

Die »Institution« Lars Rebehn sei von unschätzbarem Wert,  sagt  Matthias Träger, der 1. Vorsitzende des VDP.  Rebehn sei ein Mann, »bei dem man die Antwort auf jede Frage bekommt, die man zum Thema Puppentheater stellt, und gleich noch die Antworten auf fünf weitere Fragen, die man gar nicht gestellt hatte«. Der Vollblutwissenschaftler sei ein Glücksfall für den Verband und das gesamte Genre – und wer je mit dem Konservator der Puppentheatersammlung zu tun hatte, kann diesen Satz genauso unterschreiben. Rebehn ist nicht nur in wandelnde Lexikon in Sachsen Puppen- und Marionettentheater, er steckt mit seiner Leidenschaft für die Entwicklung dieses Genres garantiert jeden Zuhörer an. In dieses Genre, also in die Welt des Puppenspiels, tauchte Lars Rebehn bereits als Teenager ein und hat es seither von allen Seiten und in all seinen Facetten studiert. Gerade als Mann aus dem Westen, der seit 1997 in Dresden lebt, hatte und hat er den Blick auf beide Seiten Deutschlands. »Es geht ihm darum, zu verstehen, wie Theater funktioniert, um es dann zu dokumentieren, und das nicht nur in seinen Glanzpunkten, sondern in der Gesamtheit«, so Träger. Geschichte der Sammlung: bunt Die Puppentheatersammlung geht auf den Leipziger Lehrer Otto Link (1888-1959) zurück. Der war Redakteur der ersten deutschen Puppenspielzeitschrift und 1929 in Prag Mitbegründer der Weltorganisation der Puppenspieler. 1952 entstand die Puppentheatersammlung in Dresden und Link wurde ihr erster Leiter. Von 1960 bis 2003 war die Sammlung im Hohenhaus in Radebeul untergebracht, seit 2004 in der Garnisonkirche. Seit 2005 gibt es regelmäßige Ausstellungen im Jägerhof. Mit dem Umzug in ein eigenes Haus im Kraftwerk Mitte 2023 soll das die Sammlung endlich sesshaft werden. Der Verband Der Verband Deutscher Puppentheater e. V. (VDP) wurde im Juli 1968 als erster Zusammenschluss freier Theater in Europa gegründet. Er ist die Interessenvertretung der professionellen Puppen- und Figurentheater in der Bundesrepublik Deutschland mit über 140 Mitgliedsbühnen.  Der Preis „Die spielende Hand“ ist ein exklusiver, undotierter Preis des VDP. Er wird seit 1993 auf Beschluss der Mitgliederversammlung des Vereins einmal im Jahr an Menschen vergeben, die sich im herausragenden Sinne für das Wohl des Figuren- und Puppenspiels eingesetzt haben.

Der Freundeskreis der Puppentheatersammlung Dresden Der gemeinnützige Verein wurde 1991 gegründet und bildet eine Brücke zwischen der Sammlung als Museum und lebendigen Veranstaltungen. Neben Vorstellungen für Kinder und Erwachsene werden auch Vorträge zu Puppenspielern, der Historie des Puppentheaters sowie zu ausgewählten Themen der Dresdner Sammlung geboten. Der Verein unterstützt zudem die Museumsarbeit der Puppentheatersammlung in Form von Kinderworkshops sowie der Mitgestaltung der Dresdner Museumssommernacht und dem Sommerfest im Kraftwerk Mitte. Für den 2023 geplanten Umzug der Sammlung ins Gelände Kraftwerk Mitte steht der Verein helfend bereit und wird sich auch am neuen Standort intensiv engagieren. Zudem ermöglichen die finanziellen Vereinsmittel auch Neuankäufe für die Sammlung.


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