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Kind mit Fahrrad: Kein gutes Gefühl

Eine Erhebung des ADFC zeigt: Die meisten Eltern in Sachsen haben kein gutes Gefühl, wenn das Kind das Fahrrad nimmt, zum Beispiel für den Schulweg. In Dresden und Freital sind die Bedenken besonders groß.
Ein Kind mit Fahrrad auf der St. Petersburger Straße in Dresden. Foto: Gesa Dickert / ADFC.

Ein Kind mit Fahrrad auf der St. Petersburger Straße in Dresden. Foto: Gesa Dickert / ADFC.

Vier von fünf Eltern in Sachsen können ihre Kinder nicht mit einem guten Gewissen allein Rad fahren lassen. Dies zeigt eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mit fast 10.000 Befragten in Sachsen. In Dresden und Leipzig sind die Bedenken sogar noch größer (jeweis 83%). Freital (88%) und in Zwickau (92%) sind aus Elternsicht die gefährlichsten Orte für radfahrende Kinder. Zwei Drittel der Sachsen finden außerdem, dass es selbst auf Gehwegen für Kinder auf dem Rad zu gefährlich sei.  Regionale Unterschiede Dabei gibt es im Freistaat erhebliche Unterschiede. So sagen in Coswig 82% der Befragten, dass es üblich sei, Kinder allein mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen. In Dresden jedoch liegt dieser Wert bei nur 45%, in Leipzig bei 37% und in Zwickau sogar nur bei 10%. Sachsenweit schätzen 40% ein, dass es in ihrem Ort üblich ist, Kinder allein mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen. Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, zeigt sich erschüttert über diese Zahlen: „Es ist für mich ein Alarmsignal, wenn Eltern die Wege in der Stadt als so gefährlich einschätzen, dass vier von fünf sich nicht trauen, ihr Kind allein mit dem Rad fahren zu lassen. Uns zeigt das, dass noch viel für eine radfreundliche Infrastruktur getan werden muss. Schließlich bringt es für die Kinder viele Vorteile.“ Kinder, die regelmäßig auch nur kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, sind gesünder und seltener übergewichtig. Studien belegen außerdem, dass Kinder, die mit dem Rad zur Schule fahren, konzentrierter und aufmerksamer im Unterricht mitarbeiten. „Nichts ist wichtiger als die Gesundheit unserer Kinder. Schulen, Stadtverwaltungen und Politik müssen Hand in Hand für sichere Schul- und Freizeitwege kämpfen. In den Niederlanden fahren beispielsweise viel mehr Kinder mit dem Rad zur Schule als in Deutschland“, sagt Krause. In der Bundesrepublik legen nur 13% der Schüler ihren Schulweg mit dem Rad zurück, in den Niederlanden sind es dagegen 35%. 


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