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Carola Pönisch

"Ferkeltaxe" im Verkehrsmuseum

"Ferkeltaxe", Baujahr 1969, angeliefert am Freitag, 27. März, im Verkehrsmuseum Dresden. Foto: Verkehrsmuseum/Hallbauer

Zwar hat auch das Verkehrsmuseum Dresden derzeit seine Pforten virusbedingt geschlossen, doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die neue Dauerausstellung »Abfahrt«, die am 23. Oktober eröffnen soll, auf Hochtouren.  So kam am 27. März per Schwerlasttransport der Steuerwagen 972 201-8 im Museum an. Er wird in der Ausstellung für die damals alltägliche Mobilität stehen, vor allem in ländlichen Räumen. In solchen Schienenbussen fuhren Kinder zur Schule, Pendler zur Arbeit und  Ausflügler ins Wochenende. Doch  auch allerlei anderes wurde  transportiert, darunter hin und wieder wohl auch Tiere. Daher erhielt das Fahrzeug umgangssprachlich vermutlich seinen Spitznamen »Ferkeltaxe«.  Diese Triebwagen der Gattung VT 2.09 wurden von 1962 bis 1969 vom Volkseigenen Betrieb (VEB) Waggonbau Bautzen entwickelt und gebaut. Später fand die Produktion im VEB Waggonbau Görlitz statt. Die Triebwagen wurden in Zuggarnituren mit Steuerwagen eingesetzt. Ab 1970 wurden die Triebwagen als Gattung 171/172 bezeichnet. 1994 benannte sie die Deutsche Bahn AG (DB AG) zur Gattung 971/972 um. Vereinzelt waren Ferkeltaxen noch bis in die 2000er Jahre im Personenverkehr im Einsatz. Dieser Steuerwagen 972 201-8 gehört zu der Zuggarnitur, die 2001 auf Erdgas umgerüstet wurde und bei der Usedomer Bäderbahn noch bis 2004 im Einsatz war.  Dieses Exponat ist eine Dauerleihgabe der Usedomer Bäderbahn GmbH, Seebad Heringsdorf. Es wurde für die Dauerausstellung restauriert und die Farbgebung spe-ziell an den Inhalt der Ausstellung (DDR-Zeit unter der Deutschen Reichsbahn (DR) und Nachwendezeit unter Deutsche Bahn AG (DB AG) angepasst. 


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