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Carola Pönisch

"Ein letztes Mal. Wie damals"

Zwei Abiturienten der Semperschulen Dresden drehen für das Malteser Herzenswunsch Krankenwagen-Projekt einen bewegenden Clip.

 Wie könnte man das beschreiben, was ein Mensch erlebt, der ganz bewusst Abschied nimmt von dieser Welt? Zwei Schüler der Semperschulen Dresden haben ihre Abschlussarbeit im Fach Mediengestaltung dieser Frage gewidmet und sich an einen herausfordernden Image-Film gewagt. In weniger als zwei Minuten zeigen sie in bewegenden Bildern den letzten Ausflug einer alten Dame. Ihr Herzenswunsch, den die Malteser ihr erfüllen, geht an ihren persönlichen Lebensort: Nach Weesenstein - dort, wo sie als junge Frau mit ihrem kleinen Sohn erfüllte Momente erlebt hat. Jetzt, kurz vor ihrem Tod, sitzt sie im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen. Dieses Mal packen die Malteser ihre Tasche. Ihr Sohn, inzwischen ein erwachsener Mann, ist noch immer bei ihr. Am Hals trägt sie das gleiche Amulett wie damals – und dann geht es los…   In berührenden Bildern gelingt es den zwei Abiturienten, das Anliegen des Malteser Herzenswunsch Projektes zu erzählen: Die Malteser ermöglichen es Menschen auf ihrem letzten Lebensweg, ihren persönlichen Lebensort noch einmal aufzusuchen. Das kann ein Konzert des Lieblingsorchesters sein, die Fahrt in die Stadt der Kindheit, oder ein Ausflug in den Wald, in dem man so gern spazieren ging. Projekt-Koordinatorin Friederike Schumann erklärt: „Wir möchten gern Menschen, die sterben müssen, bis zum letzten Tag dabei unterstützen, zu leben. Es ist uns wichtig, in dieser Phase noch ein paar schöne Lebensmomente zu schenken.“  Das Angebot ist für Betroffene und ihre Familien kostenfrei und wird von dem Engagement Ehrenamtlicher getragen. Um den Malteser Herzenswunsch Krankenwagen in der Region Sachsen bekannter zu machen, sollte ein Image-Clip produziert werden. „Für den Clip konnten wir kein großes Budget investieren. So haben wir bei den Semperschulen angefragt und zwei tolle junge Menschen gefunden, die den Film freiwillig und unentgeltlich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit umgesetzt haben. Wir sind alle erstaunt, mit wieviel Feingefühl und Empathie sie diese besonderen Momente eingefangen haben. Dass zwei so junge Menschen bereit sind, sich mit dem Thema Sterben und Abschied auseinanderzusetzen, ist schon bemerkenswert“, so Schumann. 


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