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Carola Pönisch

Eichhörnchenretterin erhält Tierschutzpreis

Seit vielen Jahren engagiert sich Jaqueline Gräfe im bundesweit agierenden Verein "Eichhörnchen Notruf e.V.". In Dresden ist sie der erste Adresse, wenn es um kranke, verletzte oder verlassene Eichhörnchen geht.

Sie heißen Fridolin oder Pepe, Anton, Flori oder Eberhard und wenn eins mal besonders schwarz ist, wird es auch schon mal Roberto genannt. Wenn sie in die Obhut von Jaqueline Gräfe gelangen, ist ihnen ihr neuer Name allerdings meist ziemlich egal, denn entweder sind die kleinen Eichhörnchen noch im Babystadium und recht unselbstständig oder sie sind verletzt. Doch wenn sie bei der 52-Jährigen landen haben sie immerhin gute Chancen, eines Tages gesund und munter wieder ausgewildert zu werden. Bis es soweit ist hat Jaqueline Gräfe allerdings sehr viel Arbeit mit den putzigen kleinen Gesellen. Denn sie aufzupäppeln ist eine äußerst zeitaufwändige Angelegenheit – angefangen beim Rund-um-die-Uhr-Füttern der ganz Kleinen bis hin zu Tierarztbesuchen mit den Großen. Doch Tierliebe generell und ein großes Herz für die kleinen Nager lassen Jaqueline Gräfe all die Mühen, die Zeit und auch das privat investierte Geld vergessen. „Der schönste Dank ist für mich, wenn sie aus der Auswilderungsvoliere in meinem Garten wieder in die Natur rausflitzen."  Bundesweit gibt es 200 Eichhörnchen-Rettungsstationen. Der Verein kann mit einem deutschlandweiten Servicetelefon und dem bundesweiten Netzwerk von Ansprechpartnern und Auffangstationen überall dort Hilfe leisten, wo ein Eichhörnchen in Not ist. In diesem Jahr war das bis jetzt bereits über 4.000 Mal der Fall. "Coronabedingt wurden in diesem Jahr deutlich mehr Tiere in die Auffangstationen gebracht, die Leute hatten im Lockdown mehr Zeit für Spaziergänge. Das habe ich auch hier in Dresden deutlich gemerkt", sagt Gräfe, die von den Lesern des WochenKurier 2016 für als "Eichhörnchenmutter" bereits mit dem Titel "Dresdnerin des Jahres" geehrt wurde. Für ihr Engagement erhielt sie jetzt den mit 2.000 Euro dotieren 2. Platz des Deutschen Tierschutzpreises 2020. "Mit dem Geld finanzieren wir sogenannte Starterpakete mit Milch und Saugern für unsere Stationen." Platz 1 belegte das Projekt „Düsseldorfer Streetdogs“ des Vereins Tierhilfe Streuner & Co. e.V. , Platz 3 die Greifvogelauffangstation Fürth.


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