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sr/asl

Mit der holden Isolde zum Erfolg

Fritz Vogel aus Hoyerswerda hat beim diesjährigen 58. Wettbewerb »Jugend musiziert« auf Bundesebene die Höchstzahl von 25 Punkten erreicht. Für den 18-jährigen Posaunisten ein großer Erfolg. Und dennoch sieht der ehemalige Lessinggymnasiast und Schüler der städtischen Musikschule diesen Siegertitel »nur« als einen weiteren Meilenstein.
Fritz Vogel besucht das Landesgymnasium für Musik in Dresden. Hier kommt der Hoyerswerdaer gerade aus der Landeshauptstadt zum Wochenendbesuch nach Hause. Foto: Silke Richter

Fritz Vogel besucht das Landesgymnasium für Musik in Dresden. Hier kommt der Hoyerswerdaer gerade aus der Landeshauptstadt zum Wochenendbesuch nach Hause. Foto: Silke Richter

Sie sind einer von wenigen Teilnehmern aus unserer Region, die es in diesem Jahr zum Bundeswettbewerb geschafft haben. Wie kam es dazu Herr Vogel? Fritz Vogel: Zuerst startet man beim Regionalwettbewerb und wird entsprechend der Leistung bewertet und bei Eignung zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Dort folgt ein Vergleich auf der jeweiligen Landesebene. Bei entsprechender Bewertung kann es dann noch weiter bis zum Bundeswettbewerb gehen. Das ist mir geglückt und über die Höchstpunktzahl von 25 Punkten, was einem ersten Preis entspricht, habe ich mich sehr gefreut. Holde Isolde und dicke Berta – Ihre Instrumente tragen Namen und liegen Ihnen sehr am Herzen, nicht wahr? Ja. Ich spiele vorwiegend die Bassposaune, ab und zu auch Tenorposaune, ebenso Bariton und etwas Euphonium im Blasorchester sowie Klavier im Nebenfachunterricht. Ich mag alle meine Instrumente, weshalb sie auch Namen haben. Da gibt es die holde Isolde. Sie ist meine Tenorposaune, die geliehene Bassposaune heißt dicke Berta und die wilde Hilde ist ebenfalls eine geliehene Bassposaune. Dann gibt es noch ein Euphonium namens gigantische Gundula und meinen krummen Hans, ein Bariton. Seit wann und warum haben Sie sich ausgerechnet für das Instrument Posaune entschieden? Die Posaune war für mich schon als Grundschüler mein Wunschinstrument, weil mein Vater auch Bassposaune spielt. Außerdem war mein Ur-Urgroßvater Militärmusikkapellmeister am Görlitzer Theater und Posaunist. Musik zu machen, löst bei mir innerlich eine Vielzahl von schwer zu beschreibenden Gefühlen aus. Meist ist jedoch Freude dabei, besonders wenn man merkt, dass die eigene Musik Anklang bei den Hörern findet. Wie oft üben Sie und ist das nicht manchmal auch nervig? Ich habe am »Spezialgymnasium« für Musik viele verschiedene Arten von Musikunterricht. Da gibt es die Fächer Musikgeschichte, Musiklehre, Chor, Ensemble, Orchester, Nebenfach Klavier und mein Hauptfach Posaune. Da füllt sich der Tag mit Musik. Nebenher sollte man auch fleißig und möglichst täglich üben, um sich kontinuierlich zu verbessern. Deshalb übe ich oft mehrere Stunden täglich, neben dem Unterricht. Früher konnte ich mich oft drücken, wenn es ans Üben ging. Da ich inzwischen Berufsmusiker werden möchte, ist das routinierte Üben in meinem persönlichen Interesse. Ich teile meine Zeit selbst ein und ich übe freiwillig! Mit dem Blick zurück und nach vorn: Wie sehen Sie heute die Gabe und Möglichkeit zu haben, musikalisch erfolgreich zu sein? Um musikalisch erfolgreich zu sein, braucht es verschiedene Faktoren. Da wäre zum einen eine gewisse musikalische Grundbegabung, die ohne den nötigen Fleiß beim Üben jedoch auch nicht viel hilft. Zum anderen braucht es motivierende Kontakte innerhalb einer musikalischen Gemeinschaft und am Ende benötigt man häufig noch ein Quäntchen Glück. Ein »musikalischer Freundeskreis«, ein musikalisches Elternhaus, Förderer und natürlich gute Lehrer sind wichtig. Hier hatte ich bisher mehr als das genannte Quäntchen.


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