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Rainer Könen/mlh

Keine Fichten mehr im Seifersdorfer Tal

Wer in diesen Tagen durchs Seifersdorfer Tal wanderte, marschierte auf dem Weg zur bekannten Ausflugsgaststätte Marienmühle an vielen Holzstapeln vorbei.
Fichtenholzstapel im Seifersdorfer Tal, im Hintergrund die Marienmühle. Foto: Rainer Könen

Fichtenholzstapel im Seifersdorfer Tal, im Hintergrund die Marienmühle. Foto: Rainer Könen

Das Holz von Fichten. Die der Eigentümer des rund 50 Hektar großen Seifersdorfer Tals, der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, fällen ließ. Weil »diese Bäume eine zunehmende Gefahr für die Ausflügler darstellten«, so der Vorsitzende des Landesvereines, Thomas Westphalen.

Auf einer Fläche von rund drei Hektar wurde der gesamte Fichtenbestand des Tales gefällt. In klassischer Holzfällermanier, wegen des schwierigen Geländes. Mit Motorsäge und Axt. Neue Fichten sollen nicht mehr gepflanzt werden. Stattdessen setzt der Landesverein künftig auf Laubgehölze, sollen sich die wenigen Nadelbäume im Tal weiter entwickeln. Immer in der Hoffnung, dass der Wald im Tal widerstandsfähig bleibt.

Erstellte man vom Seifersdorfer Tal eine Art Waldzustandsbericht, würde sicher deutlich, dass dort auch andere Baumarten kränkeln. Aber wen wundert es. Das Waldsterben nimmt ja  bundesweit  dramatische Ausmaße an. Thomas Westphalen spricht vom Klimawandel, seinen drastischen Auswirkungen auch auf die hiesigen Wälder. Trockenheit, Schädlingsbefall, Stürme.

Im Seifersdorfer Tal hatte der Landesverein in den vergangenen Jahren einiges unternommen, um auch den Fichtenbestand zu retten. Aber alles umsonst. Richtig vital hatten die Bäume ohnedies schon lange nicht mehr gewirkt. Die bis zu 120 Jahre alten und knapp 50 Meter hohen Fichten standen wie Fremdkörper im Wald. Kahl und krank. Aber das Schlechte hat auch sein Gutes. Ein Großteil des geschlagenen Fichtenholzes konnte der Landesverein verkaufen. So kommt wenigstens etwas Geld in die Kassen des Vereines.


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