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Hoyerswerda in anderes Licht gesetzt

Unter dem Titel »Neue Sichten für Hoyerswerda« eröffnet der Fotostammtisch am Montag eine Sonderausstellung im Schloss & Stadtmuseum. Diese will mit Stereotypen aufräumen und setzt die Vielseitigkeit der Stadt in Szene.
Lichtmalereien fingen Tobias Reißbach und Mike Meier in Hoyerswerda ein. Foto: Reißbach/Meier

Lichtmalereien fingen Tobias Reißbach und Mike Meier in Hoyerswerda ein. Foto: Reißbach/Meier

Gezeigt werden Aufnahmen, die jede für sich und durch die Zusammenstellung spannende Geschichten erzählen – festgehalten von Mitgliedern des Hoyerswerdaer Fotostammtisches. Die Vernissage (2G-Zutritt) beginnt am 15. November um 17 Uhr. Die Ausstellung ist dann bis Ende Januar zu sehen. Menschen im In- und Ausland assoziieren Hoyerswerda oft mit den Pogromen von 1991 oder in jüngerer Zeit mit dem Schrumpfen der Stadt durch das Einbrechen der Braunkohleindustrie und dem Abriss der Plattenbauten. »Auch wenn hinter all dem reale Probleme stehen, schienen sie uns zu vereinfacht erzählt«, schildern die Fotografen Frieder Bickhardt und Rafael von Brix vom Fotokollektiv unofficial.pictures aus Leipzig ihren Eindruck. Sie entwickelten daher im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem langjährigen Leiter des Fotostammtisches, Peter Radke, und in Kooperation mit der Kulturfabrik Hoyerswerda ein Projekt, dem sich neun Teilnehmer des Fotostammtischs schnell anschlossen. Am Anfang stand, gemeinsam mit der Geographin Beata Zschieschang, ein reger Austausch über die Trennung der Stadt durch die Elster, die jeweiligen Identitäten auf beiden Seiten und der »Hoyerswerdschen« insgesamt. Alle Teilnehmer fanden ein für sich eigenes Thema unter dem Obertitel »Neue Sichten für Hoyerswerda«. In den folgenden Wochen und Monaten entwickelten sie jeweils eine eigene fotografische Herangehensweise, eine eigene Sicht für Hoyerswerda. Nach mehr als einem Jahr steht nun die Ausstellung im Schloss mit sieben Arbeiten.

Sieben neue Blickwinkel

Im Saal im Erdgeschoss zeigt Andreas Gebauer »Hoywoys tierische Seite«. Im Zoo schuf er Charakterportraits der Tiere, die Plastiken der Anlage ergänzen dabei das Bild und verweisen auf die Geschichte des Zoos. Alle anderen Arbeiten sind in den Räumen der Sonderausstellung im 2. Obergeschoss zu sehen. Der erste Raum lädt ein mit einer persönlichen Arbeit von Günther Hertwig: »Wir haben rüber gemacht«. Dem gegenüber stehen die Lichtmalereien von Tobias Reißbach und Mike Meier, mit denen sie stadtbekannte Orte wortwörtlich »Im eigenen Licht« zeigen. Den nächsten Raum füllt die Arbeit »Hoyerswerda im Wandel« von Eberhard Rosenberg und Georg Vesper. Sie haben Zeitungsfotos und eigene Bilder der 90er Jahre als Ausgangspunkt genommen, um im Vergleich mit aktuellen Aufnahmen zu zeigen, wie sich in Hoyerswerda seitdem Architektur und Stadtbild verändert haben. Einen Raum weiter fällt der Blick auf die Arbeit von Karena und Andreas Pelz. Sie haben den Knappensee »im Dornröschenschlaf« dokumentiert und thematisieren auch die Versuche, ihn wieder zugänglich zu machen und die dabei aufgetretenen Rückschläge. Direkt gegenüber hängen bisher unveröffentlichte Fotos von Peter Radke, der über acht bis zehn Jahre Veranstaltungen des Projekts »Eine Stadt tanzt« dokumentierte. Im letzten Raum zeigen die Bilder von Gerd Döring die verschiedenen Ortsteile von Hoyerswerda als »Lebendige Bestandteile der Stadt«.


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