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Sandro Paufler

Finden die Weihnachtsmärkte statt?

Bund, Land und Kommunen schieben sich beim Thema Weihnachtsmarkt den Schwarzen Peter hin und her. Eine offizielle Absage seitens der Politik kam noch nicht. Trotzdem häufen sich die Weihnachtsmarkt-Absagen im Landkreis, weil es für die Veranstalter keine Planungssicherheit gibt.
Da war die Welt noch in Ordnung. Ein Archivbild vom Bautzener Wenzelsmarkt. Foto: Robert Michalk

Da war die Welt noch in Ordnung. Ein Archivbild vom Bautzener Wenzelsmarkt. Foto: Robert Michalk

Als vor einem Jahr flächendeckend in allen Kommunen die Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, konnte keiner ahnen, dass die Bürgermeister und Gemeindeoberhäupter 365 Tage später vor der gleichen schwierigen Entscheidung stehen werden: Findet der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr statt? Weihnachtsmärkte dürfen (noch) stattfinden Laut der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung dürfen Weihnachtsmärkte selbst bei Erreichen der Vorwarn- und Überlastungsstufe stattfinden. Bei weniger als 1.000 Besuchern können die traditionellen Weihnachtsmärkte ohne 2G-Regel, Kontakterfassung und Maskenpflicht durchgeführt werden. Bei größeren Märkten müssen die Veranstalter allerdings Flanier- und Verweilbereiche einrichten. Aber: Die Verordnung gilt nur noch bis zum 25. November. Werden drastischere Regeln folgen? Ministerpräsident Kretschmer sieht Absage der Weihnachtsmärkte als notwendig Der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer ließ kürzlich in einer TV-Sendung verlauten: »Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen.« Auf das Thema Weihnachtsmärkte angesprochen, empfahl der Ministerpräsident den Kommunen, ihre Weihnachtsmärkte vorsorglich abzusagen. Die Betonung liegt hierbei auf dem »Empfehlen«. Kritik aus den Städten im Landkreis Bautzen Diese Planungsunsicherheit stieß bei der Stadt Bautzen auf Kritik: »Die Stadt fordert in aller Klarheit und Deutlichkeit die Entscheidungsträger in Bund und Land dazu auf, jetzt verbindliche Regelungen zur Durchführbarkeit von Weihnachtsmärkten zu erlassen. Die Entscheidung kann und darf nicht auf die Kommunen abgewälzt werden«, hieß es in einer Pressemitteilung. Auch die Stadt Bischofswerda äußerte sich kritisch zu Kretschmers Aussagen: »Wir bewerten dies nicht, wir arbeiten stattdessen – unter Einhaltung der gültigen rechtlichen Vorschriften – für unsere Bürgerinnen und Bürger. Wir befürchten aber, dass durch solche Äußerungen das Vertrauen in die Politik noch mehr beschädigt wird, da die Vorbereitungen auf dem Weihnachtsmarkt nach der Ankündigung der Landesregierung, dass Weihnachtsmärkte stattfinden können, auf vollen Touren laufen, aber dies durch die Hintertür konterkariert wird.« Alternative zu Weihnachtsmärkten geplant Die Städte Bautzen und Bischofswerda planen derzeit weiterhin, ihre Weihnachtsmärkte stattfinden zu lassen. In der Gemeinde Neukirch/Lausitz wurde zwar der Weihnachtsmarkt abgesagt, aber alternativ versucht das Naturschutzzentrum voraussichtlich am 8. und 15. Dezember zum Wochenmarkt eine weihnachtliche Atmosphäre mit Händlern und längeren Öffnungszeiten zu organisieren. Ebenfalls versucht ein privater Verein in Cunewalde einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, nachdem der eigentliche Markt von der Gemeinde abgesagt wurde. Diese Weihnachtsmärkte finden statt oder wurden abgesagt im Landkreis Bautzen

  • Bautzen: geplant vom 3. bis 22. Dezember
  • Bischofswerda: geplant vom 3. bis 5. Dezember
  • Sohland/Spree: in Ortsteilen Taubenheim, Sohland, Wehrsdorf am 1. und 2. Advent geplant
  • Weißenberg: abgesagt
  • Wilthen: abgesagt
  • Neukirch/Lausitz: abgesagt
  • Cunewalde: abgesagt
  • Königswartha: abgesagt


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