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Sandro Paufler

Fernwärmenetz trotzt der sibirischen Kälte

Der überraschend kalte Winter brachte zahlreiche Heizkraftwerke an ihre Grenzen. Die Energie- und Wasserwerke berichten, wie gut das Energiezentrum Bautzen die Kälteperiode überstanden hat. Dabei wurde für die Wärme- und Stromproduktion ein Rekord aus dem Jahr 2018 gebrochen
Betriebsingenieur Jörg Grohmann ist verantwortlich für die Anlage, die 7.000 Haushalte mit Wärme und Strom versorgt. Foto: Sandro Paufler

Betriebsingenieur Jörg Grohmann ist verantwortlich für die Anlage, die 7.000 Haushalte mit Wärme und Strom versorgt. Foto: Sandro Paufler

Ganz so kalte Winter wie in Sibirien mit -40 Grad Celsius haben uns dieser Tage zwar nicht erreicht, dennoch war der Kälteeinbruch von 20 Grad unter Null eine Herausforderung für viele Heizanlagen und Kraftwerke dieser Region. Energiezentrum versorgt 7000 Haushalte Die Energie- und Wasserwerke Bautzen (EWB) betreiben an der Thomas-Müntzer-Straße ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk, welches für 7.000 Haushalte Wärme und Strom produziert. In Deutschland gab es vereinzelte Meldungen aus den Medien, dass Ausfälle im Bereich der Fernwärmeversorgung zahlreiche Haushalte lahmgelegt hatten. Kraftwerk war der Kälte gewappnet Doch wie hat sich die Situation am Energiezentrum Bautzen dargestellt? »Wir waren mit unserem Heizkraftwerk und zwei weiteren Spitzenerzeugern jederzeit in der Lage, den kompletten Wärmebedarf zu decken. Zusätzlich haben wir eine weitere Reserveanlage in Warmhaltebetrieb genommen, so dass wir auch einen Ausfall einer Anlage kompensieren könnten«, erklärt der Betriebsingenieur für Wärmeerzeugung und -netze, Jörg Grohmann, der für die gesamte Anlage verantwortlich ist. So viel eingespeist wie noch nie Das 2016 fertiggestellte Blockheizkraftwerk zeigte sich leistungsstärker denn je und brach dieses Jahr alle Rekorde: Im Februar 2021 wurde der bisherige Spitzenwert der Einspeisemenge in das Fernwärmenetz der EWB vom 28. Februar 2018 übertroffen. Die damalige Einspeisemenge betrug im Jahr 2018 611,2 Megawattstunden (MWh). Die diesjährige Menge wurde mit einer Leistung von 621,22 MWh noch einmal deutlich gesteigert. Auch die absolute Leistungsspitze im Fernwärmenetz von 2018 mit 31,40 Megawatt (MW) wurde dieses Jahr mit 32,60 MW übertroffen. Die vollautomatisierte Anlage kommt bei punktuell kurzzeitigem Betrieb mit 51 Megawatt und im Dauerbetrieb 24 Stunden á sieben Tage auf maximal 37 Megawatt an ihre Leistungsgrenze. Bis es soweit kommt, müssten allerdings wettertechnisch Extremsituationen eintreten. »Eine derart hohe punktuelle Belastung ist bei dieser Anlage noch nicht erforderlich gewesen«, sagt der Verantwortliche Jörg Grohmann. Für die Wetterlage Anfang Februar erklärt die EWB, dass auch unter längeren Kälteperioden mit Temperaturen von -10 Grad Celsius das Blockheizkraftwerk Versorgungssicherheit für Unternehmen und Privathaushalte gewährleisten kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke arbeiten Tag und Nacht daran, dass die Häuser angenehm warm sind und mit ausreichend Strom versorgt werden können.


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