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Rainer Könen

Drei Männer, sieben Länder, ein Ziel

Ein Hoyerswerdaer Trio startet Anfang März zu einer ungewöhnlichen Rallye ins westafrikanische Gambia.
Mit diesem 15 Jahre alten Kleintransporter, der rund 300.000 Kilometer auf dem Buckel hat, wollen Enrico Rutkowski (li.) und Stefan Fichert an der Rallye teilnehmen. Es fehlt noch Andreas Metan, der in Ingolstadt lebt und arbeitet. Derzeit wird das Fahrzeug für den Trip fitgemacht und zu einer Art Wohnmobil umgebaut. Foto: rk

Mit diesem 15 Jahre alten Kleintransporter, der rund 300.000 Kilometer auf dem Buckel hat, wollen Enrico Rutkowski (li.) und Stefan Fichert an der Rallye teilnehmen. Es fehlt noch Andreas Metan, der in Ingolstadt lebt und arbeitet. Derzeit wird das Fahrzeug für den Trip fitgemacht und zu einer Art Wohnmobil umgebaut. Foto: rk

Die Aufregung, sie wächst allmählich bei den drei gebürtigen Hoyerswerdaern, die vor einem großen Abenteuer stehen. Am 7. März werden Stefan Fichert (41), Andreas Metan (43) und Enrico Rutkowski (43) an der Rallye Dresden-Dakar-Banjul teilnehmen.
Die Hoyerswerdaer werden in drei Wochen mit einem Kleintransporter rund 7.500 Kilometer bis nach Westafrika zurücklegen, sieben Länder durchqueren, bevor sie das Ziel, Gambias Hauptstadt Banjul, erreichen. Dort wird der Wagen für einen guten Zweck versteigert. Der Erlös kommt verschiedenen gambischen Hilfsorganisationen sowie bedürftigen Schulen, Krankenhäusern und anderen Hilfsprojekten zugute.

Insgesamt nehmen 50 Teams an dieser Rallye teil, die vom Dresdner Breitengrad-Verein organisiert wird und bei der es nicht um Zeiten und Platzierungen geht, sondern auch darum, den Teilnehmern die Länder und ihre Einwohner näher zu bringen.

Eine Reise durch Kulturen und Landschaften


Vor den Hoyerswerdaern, die sich seit den 90er Jahren aus ihrer gemeinsamen Lehrlingszeit in einem Autohaus der Zuse-Stadt kennen, liegen Tagesetappen von bis zu 600 Kilometern. Es ist eine Reise durch viele Städte, Landschaften und Kulturen. Von Dresden geht es über Frankreich nach Spanien, Marokko, durch die Westsahara nach Mauretanien, den Senegal und schließlich nach Gambia. Nach der Versteigerung des Wagens wollen die drei noch eine Woche in Afrika verbringen, bevor es mit dem Flieger via Lissabon nach Deutschland zurückgeht.

Seit vier Jahren laufen die Planungen. »Wir wollten mal was Verrücktes machen, eine Reise unternehmen, mit der man am Ende auch etwas Gutes tun kann«, so Stefan Fichert. So waren sie seinerzeit auf den Dresdner Breitengrad-Verein gestoßen. Seit Wochen schrauben die Freunde an dem Kleintransporter herum, der für diese Rallye umgebaut wird. Höhepunkt, darin sich alle drei einig, wird auf jeden Fall die Durchquerung der Sahara sein. »Das kann abenteuerlich werden«, glaubt Enrico Rutkowski. Das Trio ist vorbereitet, alle Impfungen sind erledigt, Organisatorisches wie Versicherungs- und Exportfragen geklärt, die Strecke ist geplant, die Rückflüge gebucht. Aber alles durchplanen wollen sie nicht. Denn: »Wir möchten offen sein für Neues, fürs Ungewohnte«, betont Stefan Fichert. Auf jeden Fall wird es eine besondere Erfahrung, weil »wir nicht als Pauschaltouristen unterwegs sind«, so Rutkowski. Man sei auf die Begegnungen mit den Menschen vor Ort neugierig.

Bei Autopannen werde man bestens gewappnet sein. »Wir sind ja gelernte Automechaniker«, so Rutkowski. Die drei haben schon einige Sponsoren für diesen Trip gefunden, der Erlös eines Benefizkonzertes, welches am 29. Februar, 20 Uhr, im Hoyerswerdaer »Speicher Nr. 1« stattfindet, soll ebenfalls an gemeinnützige Hilfsprojekte in Gambia gehen. Unterwegs werden die Drei in Marokko von der Route kurz abweichen,  einen Abstecher nach Marrakesch machen. Um sich diese »unglaublich schöne Stadt« (Stefan Fichert) anzusehen.

Der Verein Breitengrad veranstaltet die Dresden-Dakar-Banjul-Rallye seit 2006 zweimal jährlich. Zweck ist es, den Menschen in Deutschland sowie anderen europäischen Staaten die kulturelle Vielfalt und auch die Hilfebedürftigkeit vieler Menschen außerhalb der Europäischen Union zu vermitteln. Der Verein unterstützt in Gambia Hilfsorganisationen mit Sach- und Geldmitteln.

Wer die Fahrt des Hoyerswerdaer Trios unterstützen möchte, kann sich an Enrico Rutkowski (enrico.rutkowski@googlemail.com) wenden.


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