Zukunftsbündnis für den Strukturwandel
Vier von ihnen haben sich jetzt zu einer Zukunfts-Allianz zusammengeschlossen, um den Strukturwandel in der Lausitz aktiv zu gestalten: E.DIS, ENSO, enviaM und die GASAG. Zum Bündnis gehören außerdem die BASF Schwarzheide und das Netzwerk Innovationsregion Lausitz. Am Dienstag unterzeichneten sie feierlich den Kooperationsvertrag. Nicht mit dabei sind die LEAG und die Mibrag. »Wir wollen das Heft des Handelns in die Hand nehmen und bieten den Bürgern und Bürgerinnen, aber insbesondere auch der Politik an, dass wir gemeinsam Konzepte entwickeln, die die Lausitz voranbringen«, erklärt Dr. Stephan Lowis, Vorstandsvorsitzender der enviaM AG. Mitstreiter gesucht Das Bündnis ist offen. »Jeder ist mit seinen Ideen willkommen. Je mehr Kräfte wir bündeln, desto schneller werden wir voranschreiten und gemeinsame Erfolge erzielen«, meint Lowis. Man suche nicht zuletzt Ansprechpartner und Verbündete in Politik, Unternehmen und Forschungsinstituten. »Der Strukturwandel kann nur gelingen, wenn wir branchenübergreifend denken und handeln«, betont auch Stefan Anlauf, Leiter des Fachbereichs Strategie bei der Energie Sachsen Ost AG (ENSO). Noch steckt die Initiative in den Kinderschuhen: Derzeit gehe es darum, Projektideen zu sammeln, auszuwerten, um dann zu entscheiden, welche davon realisiert werden sollen. Die einzelnen Unternehmen verfolgen aber schon eigene Projekte. Und die Kooperationspartner haben sich auf sechs Schwerpunktthemen geeinigt – wie Digitalisierung, die Entwicklung der Kommunen und die Rolle der erneuerbaren Energien. Welche Chancen und Herausforderungen sieht das Bündnis mit Blick auf die erneuerbaren Energien? Der Ausbau der Erneuerbaren ist hierzulande schon weit gediehen. »Aber zur Unterstützung des eigentlichen Strukturwandels gilt es, diese Voraussetzung künftig noch stärker für die Wertschöpfung und für die Energiebereitstellung in der Lausitz zu nutzen«, argumentiert Dr. Alexander Montebaur, Vorstandsvorsitzender der E.DIS AG. Derzeit sei das Angebot weit größer als die Nachfrage. Besser sei es, »den lokal erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien soweit wie möglich auch lokal zu verbrauchen. Deshalb ist wichtig, dass wir mit grünem Strom auch heizen und fahren«, meint Montebaur. Das Zukunftsbündnis will in der Region entsprechende Anwendungen mitentwickeln – nicht zuletzt Power-to-Gas-Verfahren, Technologien, die Stromüberschüsse nutzen, um energiereichen Wasserstoff zu gewinnen und nutzbar zu machen. Außerdem wolle man für die Lausitz intelligente Stromnetze realisieren.