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Sicher ins kühle Nass

Die Wasserwacht Senftenberg bereitet sich auf den Start der neuen Badesaison am Senftenberger See vor. In diesem Jahr werden viele Besucher erwartet.
Nico Wildemann, Kinder- und Jugendbeauftragter der Ortsgruppe Senftenberg und Felix Lange auf dem Rettungsboot der Wasserwacht Senftenberg. Mit ihm werden Kontrollfahrten über den See gemacht oder Schwimmer aus dem Wasser gerettet. Foto: asl

Nico Wildemann, Kinder- und Jugendbeauftragter der Ortsgruppe Senftenberg und Felix Lange auf dem Rettungsboot der Wasserwacht Senftenberg. Mit ihm werden Kontrollfahrten über den See gemacht oder Schwimmer aus dem Wasser gerettet. Foto: asl

Auf die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwacht Senftenberg wartet eine neue Saison, die genauso spannend werden dürfte wie die letzte. „Die letzte Saison war spektakulär“, erklärt Nico Wildemann, Kinder- und Jugendbeauftragter der Ortsgruppe Senftenberg, der während der Babypause der Leiterin ihren Aufgabenbereich übernimmt. „Plötzlich standen wir vor neuen Herausforderungen. Nicht jeder der Wachdienst machen wollte, durfte auch, weil es vom Bundesverband der Wasserwacht eine Empfehlung über die maximale Personenbegrenzung auf Station gab. Auch die Hygiene- und Abstandsregeln für uns wurden verschärft. Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen versucht, uns an die Vorgaben zu halten, da sie auch in diesem Jahr für uns gelten.“ In die neue Saison startet der Ortsverband jedoch optimistisch. „Wir konnten im letzten Jahr Erfahrungen sammeln und wissen jetzt worauf wir achten müssen und in welcher Situation mehr Vorsicht als sonst geboten ist“, so Nico Wildemann. Was die Vereinsmitglieder dieses Jahr jedoch vor Schwierigkeiten stellt, ist die Ausbildung neuer Rettungsschwimmer. „Durch die Corona-Maßnahmen mussten wir Ende letzten Jahres unseren Trainingsbetrieb einstellen. Das hat dazu geführt, dass wir in dieser Saison auf keine neuen ausgebildeten Rettungsschwimmer zurückgreifen können.“ Alle laufenden Ausbildungen zum Rettungsschwimmer, Sanitäter und Bootsführer wurden pausiert. Auch die Vereinsarbeit gestaltete sich durch die Pandemie schwierig. Zwar blieben die Mitglieder online in Kontakt und auch ein Video zum Training zu Hause wurde erstellt, dennoch ist die Freude groß, dass der Trainingsbetrieb in den Schwimmhallen Lauchhammer und Senftenberg Anfang Juni wieder starten konnte. Ab dem 24. Juni sind täglich fünf bis sechs Rettungsschwimmer und Sanitäter auf der Wachstation in Großkoschen. Da alle Mitglieder der Wasserwacht Senftenberg ehrenamtlich arbeiten, nehmen die Diensthabenden oft ihren Urlaub, ihre Semesterferien oder ihr Wochenende, um am See arbeiten zu können.  Zu den Aufgaben der Wasserwachtler gehören Strandgänge, Kontrollfahrten mit dem Rettungsboot, technische Hilfeleistungen, wie das Aufrichten von Segelbooten und die erste Hilfe vor Ort bei Notfällen. Aber auch die Absicherung von Veranstaltungen ist eine der Aufgaben die die ehrenamtlichen Mitglieder übernehmen. „Der Vorteil gegenüber dem letzten Jahr ist ganz klar, dass durch die niedrigen Inzidenzen wieder Veranstaltungen stattfinden dürfen. Es ist eine Abwechslung zum ‚normalen‘ Dienstalltag.“ So sind die Mitglieder der Wasserwacht zum Beispiel für die Absicherung von Veranstaltungen im Amphitheater, gemeinsam mit der Bereitschaft Senftenberg, verantwortlich. „Die Einnahmen, die wir durch diese Arbeit generieren, nutzen wir für die Beschaffung neuer Materialien, Trainingsmittel und für Wettbewerbsteilnahmen“, erklärt der Kinder- und Jugendbeauftragte. Jedes Jahr vor dem Saisonstart befreien die Wasserwacht-Mitglieder durch das Abschnorcheln das Gebiet in Strandnähe von möglichen Gefahrenquellen. „Wir finden jedes Jahr Kronkorken und Flaschen im See, an denen sich Badegäste verletzen könnten. Aber auch ein Metallschild, eine Kreissäge und Angelhaken haben wir schon gefunden.“ Auch die Vorbereitung der Wachstation ist wichtig für einen guten Saisonstart. „Wir räumen auf, bestücken die Sanitätsrucksäcke mit neuen Materialien und besorgen die Materialien, die noch fehlen.“ Auch das Boot der Wasserwacht geht vor jeder Saison zum Bootsbauer, um Schäden zu beheben und einsatzbereit zu sein. Auch wenn sich in den ersten Sommerwochen noch verhältnismäßig wenig Sonnenanbeter am Senftenberger See tummelten, rechnen die Mitglieder der Wasserwacht mit einem Besucheranstieg nach Ferienbeginn. „Viele werden in diesem Jahr in Deutschland und der Region Urlaub machen“, erklärt der 26-jährige. „Daher ist es wichtig, dass die Besucher, die gängigen Baderegeln befolgen“, betont er. „Es ist wichtig, viel Wasser und keinen Alkohol zu trinken. Man sollte nicht überhitzt ins Wasser gehen und wenn einem kalt wird, das Wasser auch wieder verlassen. Der Badebereich sollte nicht verlassen werden, denn dahinter tummeln sich Berufsschifffahrt und Motorboote. Eltern sollten ihre Kinder nicht außer Acht lassen und ihnen am besten frühzeitig schwimmen beibringen“, fasst Nico Wildemann noch einmal die wichtigsten Regeln zusammen. Als ehrenamtlicher Verein ist die Wasserwacht Senftenberg immer wieder auf neue Mitglieder angewiesen, um auch in Zukunft ein sicheres Badevergnügen am Senftenberger See ermöglichen zu können. „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied“, bestätigt der Kinder- und Jugendbeauftragte. „Dabei brauchen wir aber nicht nur Unterstützung auf der Wachstation, sondern auch Mitglieder, die das Training der Kinder übernehmen, um zukünftige Rettungsschwimmer ausbilden zu können.“


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