Seitenlogo
Peter Aswendt/mlh

Neustart im Rathaus

Senftenberg. Seit 1. Februar trägt Andreas Pfeiffer die Amtskette des Senftenberger Bürgermeisters. Er ist erst das dritte Stadtoberhaupt seit der politischen Wende.

Bei der offiziellen Amtsübergabe im Senftenberger Theater hat Andreas Fredrich (l.) die Amtskette des Senftenberger Bürgermeisters an seinen Nachfolger Andreas Pfeiffer übergeben (r.).

Bei der offiziellen Amtsübergabe im Senftenberger Theater hat Andreas Fredrich (l.) die Amtskette des Senftenberger Bürgermeisters an seinen Nachfolger Andreas Pfeiffer übergeben (r.).

Bild: Peter Aswendt

Die beiden letzten Januartage waren für den Ex-Bürgermeister von Senftenberg, Andreas Fredrich (SPD), trotz Ende seiner Dienstzeit recht turbulent. Am 30. Januar wurde er 60 Jahre jung und am 31. Januar stand die feierliche Übergabe der Amtskette an seinen Nachfolger Andreas Pfeiffer (CDU) auf dem Programm. Neben dem üblichen Stress einer Amtsübergabe ging es für den scheidenden Stadtchef aber auch sehr emotional zu.

 

Fenster zum Geburtstag

 

Dass Andreas Fredrich sehr feuerwehraffin war, ist kein Geheimnis. Und so waren es auch die Kameraden, die ihm zum 60. Geburtstag per Hubsteiger aus dem Rathaus hievten und ihn zum Ehrenmitglied der Senftenberger Feuerwehr machten: »Eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde«, so Fredrich in seiner Abschiedsrede.

 

Natürlich gab es viele Redner, die das 27-jährige Wirken, davon 16 Jahre als Bürgermeister des scheidenden Kommunalpolitikers würdigten. Unbestritten die Erfolge der kommunalen Unternehmen, der Bau des Stadthafens oder die Erlangung der Siegel kinderfreundliche Stadt oder anerkannter Kurort. Immerhin 130 Millionen Euro wurden in der Amtszeit von Andreas Fredrich investiert, ließ Teresa Stein, erste Beigeordnete der Stadt, in ihrer Rede verlauten. Aber auch Persönliches kam in den Reden zutage. So verbrachte er als junger Jurist vor seinem damaligen Dienstantritt im Landratsamt die erste Nacht in einem Zelt. Seine Liebe zu Kaffee und Kuchen war legendär und wurde manchmal auch geschickt ausgenutzt. Die handschriftlichen Randbemerkungen oder Skizzen zu Projekten mutierten zu Sammlerstücken und konnten oft nur mithilfe seiner langjährigen Sekretärin Heike Sobeck dechiffriert werden, was übrigens Andreas Fredrich mit einem großen Blumenstrauß an seine Sekretärin honorierte. Seine Zukunft lies der scheidende Kommunalpolitiker weiter offen: »Jetzt mache ich erst mal einen langen Urlaub und entscheide später über meine berufliche Zukunft«, so Fredrich. Die schwere Amtskette gab er dann leichten Herzens an seinen Nachfolger weiter.

 

Von der Praxis ins Rathaus

 

Mit Andreas Pfeiffer leitet in Senftenberg erst der dritte Bürgermeister nach der politischen Wende die Geschicke der Stadt. Der 40-Jährige, aus Hosena stammende Familienvater studierte Kommunikationswissenschaften und Tiermedizin. In dem Senftenberger Ortsteil betrieb er eine Tierarztpraxis, die er nun zugunsten des Rathauses aufgibt: »Die Praxis wird weiterlaufen, aber nicht mehr mit mir. Es ist Zeit, Verantwortung für meine Stadt zu übernehmen«, stellt der neue Bürgermeister klar. Kommunalpolitische Erfahrung hat Andreas Pfeiffer 19 Jahre lang in der Senftenberger Stadtverordnetenversammlung sammeln können. Bei den Zielen seiner Amtszeit bleibt er noch sehr allgemein: »Die Projekte, die angefangen wurden, müssen erst mal beendet werden. Dazu zählt das Erlebnisbad sowie der Umbau einer Schule.« Natürlich steht das Thema der Strukturentwicklung weiter ganz oben auf der Agenda: »Das wollen wir gemeinsam mit den Stadtverordneten entwickeln«, gibt er einen ersten Ausblick auf seine Amtstätigkeit.


Meistgelesen