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gb/pm

Nachwuchs bei den Zwergottern

Riesa. Das junge Zwergotter-Paar Tao und Rina, das erst im letzten Jahr aus Nordrhein-Westfalen an die Elbe gezogen ist, hat zur Freude der Tierparkleiterin Janina Kraemer Anfang Juni bereits für Nachwuchs gesorgt: „Obwohl die beiden von Anfang an sehr harmonisch waren, und mit mittlerweile drei Jahren im besten Alter sind, war es keinesfalls sicher, dass die Nachzucht bereits in diesem Jahr gelingt – daher freuen wir uns natürlich umso mehr über diesen Zuchterfolg bei unseren Publikumslieblingen.“

Nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen wurden zwei Jungtiere mit silbergrauem Fell geboren, die ihre ersten Lebenswochen vollständig in einer geräumigen Schlafkiste mit Trinken und Schlafen verbrachten. Mittlerweile sind die Augen der Kleinen geöffnet und ihr Fell ist dunkelbraun geworden. Ähnlich neugierig wie ihre Eltern erkunden sie nun die Umgebung außerhalb der Schlafkiste, bevor sie von ihren Eltern im Nacken gepackt und ins Nest zurückgetragen werden. Tao und Rina kümmern sich vorbildlich um die Kleinen und besonders Tao passt bei der Reinigung der Schlafkiste misstrauisch auf, dass seinen Jungtieren kein Haar gekrümmt wird.

Im Alter von knapp acht Wochen stand dann der erste Termin beim Tierarzt an. „Es handelt sich um ein Männchen und ein Weibchen, die bereits beide ein stolzes Gewicht von über 500 Gramm erreicht haben“, erzählt die Tierparkleiterin. Auch wenn sich die Kleinen sehr gut entwickelt haben, fehlt ihnen noch eine wichtige Fähigkeit, die jeder Otter in Perfektion beherrscht: das Schwimmen, denn angeboren ist diese Fertigkeit bei Zwergottern nicht. Mit Unterstützung der Eltern werden sie es aber erlernen.

In ihren asiatischen Heimatländern nimmt der Bestand der Zwergotter durch Lebensraumverlust kontinuierlich ab, weshalb die Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft wird. Janina Kraemer: „Unsere Zwergotter nehmen eine Botschafterfunktion für den lokal bedrohten Fischotter ein, den wir aus Platzgründen nicht im Tierpark Riesa halten könnten. Wir hoffen, durch regelmäßige Nachzucht dieser ebenfalls bedrohten Art zum Erhalt einer gesunden Population in Menschenobhut beitragen zu können.“

 


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