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Känguru-Baby: Schwerer Start ins Leben

Im Tierpark Meißen wird ein Känguru-Baby per Hand aufgezogen. Die Geschichte der kleinen Getrud beginnt mit einer Tragödie.
Gertrud hat seit dem Foto noch ordentlich zugelegt. Foto: Schramm

Gertrud hat seit dem Foto noch ordentlich zugelegt. Foto: Schramm

 Vor etwa vier Wochen machte Tierpark-Chef Heiko Drechsler bei seiner morgendlichen Runde eine grausige Entdeckung: Das Bennett-Känguru-Weibchen Alma war stark verletzt. "Sie blutet am ganzen Kopf, ein Schneidezahn war rausgebrochen", erinnert er sich. Drechsler vermutet einen Fuchs hinter dem Angriff.  Besonders tragisch: Alma hatte Nachwuchs im Beutel. "Wir haben alles probiert, um Alma zu retten, leider ohne Erfolg", erzählt Drechsler weiter. Das Känguru-Baby hingegen war unversehrt und kam zunächst in einen Korb mit Wärmekissen. Die Überlebenschancen der kleinen Getrud standen alles andere als gut. Die Handaufzucht von Kängurus ist nicht einfach. "Ein Problem ist die Milch. Kuh-, Ziegen oder Schafsmilch geht nicht. Känguru-Babys brauchen eine spezielle laktosefreie Milch", erzählt Drechsler. Alle zwei Stunden wird Getrud seither gefüttert – mit verdünnter Hundewelpen-Milch. Die Kleine ist fast überall dabei, auch zu Hause bei den Drechslers. Getruds Fell entwickelte sich gut, das Gewicht ebenso. "Sie bringt inzwischen 600 Gramm auf die Waage und kann ihre Körpertemperatur aus eigener Kraft halten", freut sich der Tierpark-Chef. Dass Getrud inzwischen schon Grünzeug frisst, sei zudem ein gutes Zeichen dafür, dass sie das Gröbste überstanden habe. Kommenden Samstag können Besucher einen ersten Blick erhaschen. Gegen 11 und 13 Uhr wird der Känguru-Nachwuchs gefüttert. Ein kurzes Video gibt es hier.


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