

Fred Mahro hatte gute Nachrichten zu berichten. Die Ansiedlung von BiFi-Hersteller Jack Link‘s schreitet planmäßig voran. Möglicherweise könnten bereits in einem Jahr die ersten Würstchen aus Gubener Produktion verkostet werden, glaubt das Stadtoberhaupt.
Das Genehmigungsverfahren für das kanadische Unternehmen Rocktech, welches in der Neißestadt die erste Lithium-Produktion Europas starten möchte, steht kurz vor dem Abschluss. Anfang 2024 könnte die Genehmigung für den Bau des Werkes erteilt werden. Rocktech will 900 Mio. Euro investieren. Ein Förderantrag über 20 Prozent der Investsumme ist gestellt. Nun komme es darauf an, so Mahro, ob Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach sein Wort hält und das Geld fließt.
Auch Botree Cycling plant eine Ansiedlung. Erste Hürden wurden genommen, 100 Mio. Euro bringt der chinesische Batterie-Recycler mit.
Allein durch diese drei Projekte werden direkt hunderte Arbeitsplätze entstehen. Aber auch lokale Dienstleister und Zulieferer werden davon profitieren und mit ihnen die Bürgerschaft. Für weitere Ansiedlungen ist die Erweiterung des Industriegebiets Süd geplant. Um das Lebensumfeld für die nötigen Fachkräfte attraktiv zu gestalten, werden Projekte wie etwa die Schwimmhallen-Sanierung oder das Shoppingcenter City Quartier gründlich abgewogen. »Wir wollen Menschen in die Stadt ziehen.«
Eine Vorreiterrolle spielt Guben mit seiner Smart City-Strategie. Damit sollen zukünftig innerstädtische Themen effizienter gesteuert werden – ob Verkehr, Energieverbrauch, Müll und vieles mehr. Viel Geld fließt für derlei Projekte dazu aus Fördertöpfen, die Lausitzer Kommunen bei der Bewältigung des Strukturwandels unterstützen sollen. Heidrun Jarick von der IHK Cottbus stellte mit dem JTF-Fond schließlich ein Förderprogramm vor, welches nun auch den Unternehmen für die Transformation zur Verfügung steht.
Guben, ist Fred Mahro überzeugt, wird in den kommenden Jahren mehr Zuzug verzeichnen, die Wirtschaft wird sich breiter aufgestellt und die Zusammenarbeit mit der polnischen Nachbarstadt verstärkt haben.
Doch der engagierte Kommunalpolitiker will für den Landtag kandidieren. Was wird, wenn der »Macher« seinen Posten verlässt? Mahro: »Ich konnte ein schlagkräftiges, selbstständig agierendes Team aufbauen. Allein deshalb würde sich Guben auch ohne meine Kompetenzen weiterhin so erfolgreich weiterentwickeln können. Außerdem bliebe ich auf Landesebene meiner Stadt verbunden.«