

Vormittags um 11 Uhr einen Parkplatz auf dem Gelände der SPS Schiekel Präzisionssysteme GmbH im Gewerbegebiet Dohna zu ergattern, ist einfach unmöglich.Grund dafür sind Bauarbeiten auf dem hinteren Betriebsgelände. Hier entsteht eine neue Lagerhalle, wie wir von Dr.-Ing. Peter Schiekel, einem der beiden Eigentümer und Geschäftsführer des 1992 gegründeten Familienbetriebes, erfahren. Das mittelständische Unter-nehmen, das auf hochwerti-ge Dreh- und Frästeile aus Edelstahl spezialisiert ist, setzte seine erfolgreiche Entwicklung auch 2015 trotz mancher Höhen und Tiefen fort. Gingen in den ersten sechs Monaten nur schleppend Aufträge ein, so wurde das im 2. Halbjahr durch erhöhte Vertriebsaktivitäten ausgeglichen. Auch die Lücke, die durch den Weggang des Produktionsleiters entstand, konnte schnell geschlossen werden. So stand am Jahresende ein Umsatz von 9,6 Millionen Euro zu Buche, das sind 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Diesen Schwung will das Unternehmen nutzen, um 2016 die magische Zehn-Millionen-Umsatzmarke zu knacken und das Betriebs-ergebnis weiter zu verbes-sern. Dazu soll die Beleg-schaft, die gegenwärtig 111 Mitarbeiter und vier Lehrlinge umfasst, aufgestockt werden. Zehn Neueinstellungen, vor allem Dreher und Fräser, sind vorgesehen. Doch Fachleute sind in unserer Region rar, so dass sich die Geschäftsführer schon mal im nahen Tschechien umsahen. Mit der Integration ausländischer Fachkräfte hat die Firma gute Erfahrungen gemacht. Viel wurde investiert, um 14 spanische Facharbeiter, von denen bis jetzt acht durchgehalten haben, in den Produktionsprozess einzugliedern. Heute arbeiten neben dieser starken spanischen Fraktion auch Fachleute aus Polen, Russland, der Slowakei und Ungarn bei SPS. Einen wichtigen Schwer-punkt sieht Peter Schiekel im Vertrieb, der durch einen externen Mitarbeiter verstärkt wurde. Die Teilnahme von SPS an Messen in Frankfurt/M. und Basel sowie ein neuer, informativer Internet-Auftritt zeigen erste Erfolge: Die Auftragsbücher sind mit 1,6 Millionen Euro gut gefüllt. „Wir liefern unsere Dreh- und Fräskomponenten aus rostfreiem Edelstahl, Titan oder Nickel-Sonderlegierungen an über 100 Kunden vor allem in Deutschland, zwölf Prozent in die Schweiz. In den dort gebauten Anlagen gehen sie in alle Welt“, stellt der Firmenchef nicht ohne Stolz fest. Die Einsatzgebiete reichen von der Chemie- und Pharmaindustrie, Medi-zintechnik, Biotechnologie, Mess- und Sensortechnik, Lebensmittel- und Geträn-kemaschinenbau, Hoch-druck-Gasanlagen über Luft- und Raumfahrt bis zu Industriebauten. Diese breite Aufstellung hat sich bewährt. „Bei Schwankungen auf dem Weltmarkt, z. B. durch den niedrigen Ölpreis, kann der Ausfall eines Kunden durch andere Branchen, die nicht so stark davon betroffen sind, kompensiert werden“, erklärt Schiekel. Da zufriedene Kunden bekanntlich die beste Werbung sind, wird bei SPS Qualitätssicherung, vor, während und nach dem Fertigungsprozess groß geschrieben. Auch dafür wurden extra Mitarbeiter eingestellt. Und wenn Peter Schiekel auf dem Arbeitsamt, in Schulen oder zum Tag der offenen Tür seine Firma vorstellt, dann spürt man auch den Stolz auf die Präzisionsarbeit, die hier geleistet wird. (gs)