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Job-Perspektiven für Geflüchtete

Landkreis SSOE. Hotels und Gaststätten suchen dringend zusätzliches Personal für die Tourismus-Saison - hier könnten sich Gelegenheiten für Geflüchtete bieten.

Die Tourismus-Saison kommt auf Touren. Heimische Hotels und Gaststätten sind deshalb auf zusätzliches angewiesen.

Die Tourismus-Saison kommt auf Touren. Heimische Hotels und Gaststätten sind deshalb auf zusätzliches angewiesen.

Bild: NGG | Alireza Khalili

Viele Hotels und Gaststätten im Kreis Sächsische Schweiz sind dringend auf neues Personal angewiesen – und könnten dabei auch Geflüchteten aus der Ukraine eine Job-Perspektive bieten. »Vorausgesetzt, die Bezahlung stimmt. Denn wer vor dem Krieg flieht und bei uns Schutz sucht, darf nicht ausgenutzt werden«, so Thomas Lißner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Laut aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur zählte das Gastgewerbe im Landkreis Sächsische Schweiz-Ost-erzgebirge im April 257 offene Stellen – 85 mehr als vor einem Jahr. »Das ist auch eine Chance für Gastronomen und Wirte, die faire Bedingungen bieten«, so Lißner. Die Branche sei ideal für den Quereinstieg: Von der Küche bis zum Service haben auch Beschäftigte ohne Berufsausbildung gute Chancen. Und Fachkräfte werden ohnehin dringend gebraucht – vom Barkeeper bis zur Hotelfachfrau.

Der Gewerkschafter weist auch darauf hin, dass sich die Bezahlung im heimischen Gastgewerbe zuletzt deutlich verbessert habe. Nach aktuellem Tarifvertrag liegt der Einstiegsverdienst in der Branche in Sachsen ab Oktober bei 12,24 Euro pro Stunde, für Fachkräfte bei 12,88 Euro. Nicht nur Beschäftigte aus dem Landkreis, sondern auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollten also darauf bestehen, nach Tarif bezahlt zu werden.

Um das Fußfassen im Deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern, ist jedoch auch die Politik gefragt. Wichtig ist, dass ukrainische Bildungsabschlüsse unkompliziert anerkannt werden, der Zugang zu Sprachkursen vereinfacht wird und – gerade bei dem hohen Frauen-Anteil unter den Geflüchteten – auch für genug Kita- und Schulplätze gesorgt wird.

 

Infos zu Arbeitsrechten von Nicht-EU-Bürgern gibt es (auch in ukrainischer Sprache) unter: www.faire-integration.de


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