R. Rink

Größte Lithium-Lagerstätte Europas

Altenberg. Die Zinnwald Lithium GmbH verlegt seinen Hauptsitz nach Altenberg und präsentiert sich beim »Tag der offenen Tür« seinen neuen Nachbarn.
Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, begutachtet einen Bohrkern am neuen Firmensitz in Altenberg.

Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, begutachtet einen Bohrkern am neuen Firmensitz in Altenberg.

Bild: André Wirsig / Zinnwald Lithium

Nun ist also Altenberg der neue Hauptsitz der Zinnwald Lithium GmbH. Der neue Firmensitz befindet sich in einem ehemaligen Baumarkt hinter dem Netto-Markt. Hier lud das Unternehmen am 31. Mai die Presse ein, um über das Projekt des Lithiumabbaus in der Region zu informieren und veranstaltete am 1. Juni einen »Tag der offenen Tür«, um sich den Bewohnern von Altenberg und Umgebung vorzustellen und für Fragen bereitzustehen. Über das demnächst öffnende Informations- und Besucherzentrum möchte man das Projekt der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Offenheit und Transparenz

»Wir heißen unsere Nachbarn herzlich willkommen und freuen uns auf viele Gespräche mit den Menschen«, sagt Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH. Diese Transparenz und Offenheit spielt für das Unternehmen eine entscheidende Rolle, möchte man doch von Anfang an die Bevölkerung bei dem Projekt mitnehmen, ihre Bedenken ausräumen und ihnen die Vorteile eines Lithiumabbaus für die Region präsentieren.

Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg betont: »Wir wollen die Chancen nutzen, die dieses Projekt unserer Gemeinde bringt. Uns als Stadt muss es wichtig sein, dass wir neben den bestehenden Branchen wie Handwerk und Tourismus eine Zukunft als Industriestandort haben. Dieses große Vorhaben muss im Einklang mit den Interessen der Anwohner umgesetzt werden. Dafür werde ich mich einsetzen.«

Informiert wurde über den aktuellen Planungsstand und die derzeit laufende Machbarkeitsstudie. Zudem ging man auf die revidierende Mineralressourcenschätzung ein, die aktuell von rund 430.000 Tonnen Lithiummetall in der Lagerstätte um Zinnwald ausgeht, davon liegen rund ein Drittel des Lithiums auf deutscher Seite. Es handelt sich somit um die größte Lithiumlagerstätte in ganz Europa. Die Lagerhalle ist voller Bohrkerne, insgesamt rund 27 Kilometer, die man dem Gestein vor Ort entnommen, um den Lithiumgehalt abschätzen zu können.

Bergbau zurück in Sachsen

Die Zinnwald Lithium GmbH bringt den traditionsreichen Bergbau zurück nach Sachsen: »Gemeinsam mit den Behörden beschäftigen wir uns mit der Planung des Wassermonitorings und eines Erkundungsstollens«, erklärt Uhlig. Dieser Stollen soll die Kenntnisse zur Lagerstätte und zur Verwachsung des Erzes mit dem Gestein weiter verbessern. »Dadurch lässt sich das Aufbereitungsverfahren ressourcenschonender gestalten«, sagt der Geschäftsführer von Zinnwald Lithium. Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf einer möglichst wassersparenden Lithium-Gewinnung.

Das Zinnwald-Lithium-Projekt schafft Arbeitsplätze in der Region und führt zu einer Belebung der lokalen Wirtschaft. Die Rückkehr des traditionellen Bergbaus belebe zudem das kulturelle Erbe. Lithium ist Schlüsselelement für die Batterie-Herstellung für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher. Für die europäische Wirtschaft und für den Industriestandort Sachsen ist es daher von strategischer Bedeutung.


Meistgelesen