Eigentlich kann Freital auf eine solide Infrastruktur im Bereich Schulen blicken. An den sieben Grund- und drei städtischen Oberschulen wurden in den vergangenen Jahren Millionen investiert, damit sie den modernen Erfordernissen gerecht werden. Doch steigende Schülerzahlen haben derzeit zur Folge, dass die Stadt und das Land weiter investieren müssen. So werden neue Klassenzimmer und Fachkabinette, Räume zur Essensversorgung sowie Platz für Spielflächen gebraucht.
Oberschule Geschwister Scholl in Hainsberg
Den Auftakt in Sachen Sanierung und Erweiterung bildete 2019 die Oberschule Geschwister Scholl in Hainsberg. Sie war bis dahin Freitals letzte unsanierte Bildungseinrichtung. Vom Freistaat gab es dafür eine Finanzspritze von 4,6 Millionen Euro, sodass der ursprünglich mit über 9 Millionen Euro veranschlagte Umbau starten konnte. Veranschlagt war zunächst eine Bauzeit von zwei Jahren. Neben dem neuen Obergeschoss wurde eine weitere Etage in Holzständerbauweise errichtet. Außerdem bekam die Schule auf der Seite zur Hainsberger Straße einen Anbau mit Speise- und Mehrzweckraum.
Doch mittlerweile hat die gute Auftragslage auf dem Bau bewirkt, dass die Sanierung der Oberschule erheblich teurer wird als zunächst berechnet. In einzelnen Bereichen wie Erdbau, Abbruch und Rohbau seien die Firmen teils erheblich von der kalkulierten Summe abgewichen, heißt es dazu aus dem Rathaus. Zusätzlich sei ein Zeitverzug beim Beginn des Erdbaus aufgetreten, der nun die Fertigstellung um Monate verzögert hat. Nun soll der Bau in den Sommerferien fertig werden, damit die Schule nach den Ferien im umgebauten Haus beginnen könne, so das Presseamt der Stadt.
Lessing Grund- und Oberschule in Potschappel
Kürzlich fiel an der Lessingschule im Freitaler Stadtteil Potschappel der Startschuss zur Erweiterung der Grund- und Oberschule. Auf dem Plan stehen zunächst Erschließungsarbeiten sowie die Neuverlegung der Regen - und Abwasserleitungen. Eine Stützwand wird künftig den Lichthof des neuen Gebäudes begrenzen. Darüber hinaus entsteht auf der anderen Seite der Wiederitz eine neue Freianlage für den Pausenhof. Dazu zählen unter anderem Sitzmauern, Tische und Spielgeräte. Der entstehende Anbau soll sich vom Aussehen am gegenüberliegenden Gebäude mit seinem Haupteingang anpassen. Geplant sind ein Souterrain, drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Dadurch können die Schüler und Lehrer sich künftig auf acht Unterrichtsräume sowie Werk- und Bibliothek freuen. Ein Aufzug am Neubau sorgt künftig für Barrierefreiheit der gesamten Schule.
Einbezogen in das Bauprojekt wird das ehemalige Pfarrhaus Potschappel, das ans Schulgelände grenzt. Dafür hat die Stadt einen Erbpachtvertrag mit der Kirchgemeinde geschlossen. In dem Gebäude sollen weitere Räume für Unterricht und Projektarbeit eingerichtet werden.
Wilhelmine-Reichard-Schule in Döhlen
Derzeit rollen die Baufahrzeuge auch an der Förderschule Wilhelmine Reichard in Döhlen, die vom Landkreis verwaltet wird. Vor zwei Jahren wurde neben dem markanten Jugendstilbau ein Neubau mit zwei Klassenräumen, einem Physik- und Chemiezimmer sowie einem Raum für Arbeitslehre errichtet. Nun wird das in Modulbauweise errichtete Gebäude durch einen dreistöckigen Anbau erweitert.Nach Abschluss des Umzugs können sich Schüler und Lehrer auf größere Räume, interaktive Tafeln, Gruppen- und Förderzimmer, neue Fachräume für Kunst und Hauswirtschaft sowie ein Schülercafe und eine Mensa freuen.
Durch den Umzug kann dann auch endlich die lang erwartete Sanierung des 100 Jahre alten Schulbaus an der Zauckeroder Straße in Angriff genommen werden.