

Ein kleines Streichelgehege mit den Ziegenmädchen Emma und Flocke war immer ein toller Anziehungspunkt vor allem für die kleinen Besucher des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarktes. Bis die untere Denkmalschutzbehörde kam und sich an dem Gehege stieß. „Die Stadt Dohna wurde aufgefordert, das Streichelgehege abzubauen, da eine Tierhaltung auf dem Guts- und Wirtschaftshof nicht vorgesehen sei. Das ist doch absurd“, versteht Holger Tintner die Welt nicht mehr. Laut Tierschutzverordnung dürften die Tiere nur in einem festen Haus gehalten werden. „Wieso Tiere nicht in ein Landwirtschaftsgut gehören, kann ich selbst nicht nachvollziehen. Aber der Knackpunkt ist die Lindenallee, die zum Schlossensemble führt. Und da würde das Streichelgehege die Sichtachsen stören“, schüttelt auch der Dohnaer Bürgermeister, Dr. Ralf Müller, den Kopf. Die Stadt hat sich gegen die Entscheidung gewährt, wird deshalb aber nicht vor Gericht ziehen. Was bleibt, wäre nur eine Umsetzung der Tiere an einen anderen Standort oder sie landen im „Suppentopf“. Das ist zum Glück nicht passiert. Nach Ostern wurden Emma und Flocke „umgesiedelt“. Gleich neben dem großen Obstlager, direkt an der Zufahrtsstraße zum Bauernmarkt haben die Ziegenmädchen ihr neues Quartier bezogen, wo sie sich sichtlich wohl fühlen. Welche Ziege kann schon eine Bank für sich in Anspruch nehmen? Zum Blütenfest Anfang Mai werden sie die Besucher meckernd begrüßen. Auch wenn es jetzt ein Happyend gab, ist Holger Tintner mit der Lösung nicht ganz glücklich. „Uns geht dadurch ein ganzes Stück Identität als Bauernmarkt und ein besonderer Anziehungspunkt für große und kleine Besucher verloren, denn der direkte Bezug zum Bauernmarkt fehlt jetzt", unterstreicht Tintner.