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Ein würdiges Gedenken gehört zum Alltag

Pirna. Der Oberbürgermeister, der Schlesische Heimatkreis Pirna sowie die Landsmannschaft Schlesien LV Sachsen laden zur Gedenkveranstaltung am Vertriebenendenkmal in Pirna ein.

Denkmal für die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung im Brückenpark Pirna.

Denkmal für die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung im Brückenpark Pirna.

Bild: PR

Vor 80 Jahren ging in Europa der Zweite Weltkrieg zu Ende. Der Krieg war nach Deutschland zurückgekehrt und legte das Land in Schutt und Asche. Mit Kriegsende begann für viele Deutsche ein neuer Leidensweg. Nach der Flucht vor der Front, folgten die ersten wilden Vertreibungen. Mit dem Potsdamer Protokoll im August 1945 fand eine »Menschenverschiebung in humaner Weise« statt. Dadurch verloren fast 15 Millionen Menschen ihre Heimat, 2,5 Millionen bezahlten Flucht und Vertreibung mit ihrem Leben.

Auch in Pirna kamen viele Transportzüge an. Sie fanden erste Unterkunft im Auffanglager auf dem Sonnenstein bzw. in den Grauen Kasernen. Für nicht wenige Menschen wurde die Sächsische Schweiz eine neue Heimat. Mit viel Fleiß bauten sie die zerstörten Städte auf und brachten die Wirtschaft wieder in Schwung. In der ehemaligen DDR unterdrückt, organisierten sich im Westen Deutschlands die Vertriebenen in Verbänden. Eine der größten Leistungen der entwurzelten Menschen stellt die Charta der deutschen Heimatvertriebenen dar. Obwohl der Heimatverlust noch frisch im Gedächtnis war, obwohl noch immer Not und Elend herrschte und die Hoffnung auf die Heimkehr groß war, verzichteten die Menschen in der »Charta« auf Rache und Vergeltung und setzen sich für ein friedliches Zusammenleben der Völker in Europa ein. Nicht ohne Grund wird der 5. August als Termin für das Gedenken gewählt. Genau an diesem Tag vor 75 Jahren wurde die Charta in Stuttgart verkündet.

Ab 1990 erlebte die Arbeit der Vertriebenen durch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten einen Aufschwung. Jetzt begannen sich die Menschen in der ehemaligen DDR in Landsmannschaften und im Bund der Vertriebenen zu organisieren. Im Jahr 1992 entstand die Landsmannschaft Schlesien in Sachsen. Die ehemaligen Vertriebenen der Sächsischen Schweiz schlossen sich im Schlesischen Heimatkreis Pirna zusammen. Obwohl die Erlebnisgeneration weiter abnimmt, arbeitet der Heimatkreis aktiv und gestaltet kulturelle Zusammenkünfte sowie Reisen nach Schlesien. Er gehört auch zu den Organisatoren der Gedenkveranstaltung am 5. August, 16 Uhr, am Vertriebenendenkmal im Brückenpark Pirna, mit der ein Zeichen gesetzt werden soll, dass das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen nicht vergessen ist. Pirnas Oberbürgermeister, der Schlesische Heimatkreis Pirna sowie die Lm Schlesien LV Sachsen laden alle Interessierten dazu ein.


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