Seitenlogo
pm/ck

Die Schweden erobern den Königstein

Königstein. Am Wochenende versetzen Hobbydarsteller die Festung Königstein wieder ins Jahr 1639 zurück - und versuchen sogar eine Erstürmung der legendären Wehranlage.

Etwa 300 Darsteller aus dem In- und Ausland sind beim Historienspektakel dabei.

Etwa 300 Darsteller aus dem In- und Ausland sind beim Historienspektakel dabei.

Bild: Festung Königstein gGmbH

Musketen knallen und Degen klirren: Mit aufwendigen Gefechtsdarstellungen vermittelt das Historienspektakel "Die Schweden erobern den Königstein" einen lebendigen Eindruck von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Etwa 300 Laiendarsteller verschiedener Nationen kampieren dafür von Freitag bis Sonntag auf der Bergfestung. Es ist einer der jährlichen Höhepunkte im Veranstaltungskalender des Museums. "Aktionen wie diese machen Geschichte zum Erlebnis", sagt André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH. "Dabei vergegenwärtigen die Darsteller eine kriegerische und auch leidvolle Zeit, die Sachsen und Europa nachhaltig geprägt hat."

Die Inszenierung orientiert sich grob an den Geschehnissen des Jahres 1639. Schwedische Truppen zogen damals unter Feldmarschall Johan Banér von Pirna kommend an der Festung vorbei nach Böhmen. Die Stadt Königstein legten sie in Schutt und Asche. Die Festung selbst wagten sie allerdings nicht anzugreifen.

 

Heerlager und Gefechtsdarstellungen

 

Für das Event reisen Vereine und Uniformgruppen aus Sachsen, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sowie aus Tschechien und den Niederlanden an. Mit Zelten aus weißen Stoffbahnen zeigen sie auf dem Plateau des Königsteins, wie ein Heerlager der Zeit ausgesehen haben könnte. Dabei werden auch Alltagsszenen dargestellt. So dürfen Besucher beobachten, wie die Darsteller am offenen Feuer kochen, Waffen schmieden oder Näharbeiten verrichten. Am Sonnabend, 10.30 Uhr, wird das Wochenende mit dem Einmarsch der Regimenter auf den Paradeplatz mit Trommeln und Fanfaren offiziell eröffnet. Anschließend beginnen Musketier- und Pikeniervorführungen. Erstmals ist auch ein militärischer Drill zu erleben, bei dem die Truppen ihre Aufstellung sowie die Handhabung von Bajonett und Muskete einstudieren.

Lautstarker Höhepunkt ist am Samstag und Sonntag, jeweils 14 Uhr, die einstündige Erstürmung der Festung durch die Akteure. Tiefer in die Thematik eintauchen können Besucher bei den Führungen "Festung Wehrhaft. Artillerie und Festungsbau" am Sonnabend und Sonntag jeweils 12 Uhr und 16 Uhr. Die 90-minütigen Rundgänge vermitteln Informatives über den Königstein im Verteidigungszustand, zur Artillerie der Bergfestung, ihren Geschützen und den Techniken des Festungsbaus. 

Einen besonderen Beitrag steuert das Museum Lützen aus Sachsen-Anhalt bei. In einer von dem Museum entwickelten App zeigt es ein markantes Ereignis der Epoche: die Schlacht bei Lützen 1632. Drei Figuren des Gefechts erzählen virtuell von dem Geschehen. 

 

Komplettes Programm: www.festung-koenigstein.de  


Meistgelesen