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Bodenschutzkalkung ist gestartet

Osterzgebirge. Bei der jährlichen Waldkalkung sollen mithilfe von Magnesiumkalk Säurelasten im Waldboden neutralisiert werden - bis Oktober sind die Helikopter unterwegs.
Die Bodenschutzkalkung wird in Sachsen seit 38 Jahren durchgeführt.

Die Bodenschutzkalkung wird in Sachsen seit 38 Jahren durchgeführt.

Bild: Felix R. Krull

Die diesjährige Bodenschutzkalkung der sächsischen Wälder hat begonnen. Bis Oktober werden rund 20.000 Tonnen natürlicher Magnesiumkalk auf insgesamt 6.700 Quadratmeter Wald vom Osterzgebirge bis ins Vogtland per Helikopter ausgebracht. Mit dem natürlichen Gesteinsmehl, das in der Oferpfalz in Bayern gewonnen wird, werden hohe Säurelasten in Waldböden neutralisiert, die sich durch den »sauren Regen« im vergangenen Jahrhundert angesammelt hatten. Dadurch soll der natürliche Zustand der Waldböden wiederhergestellt werden. Während der Befliegung müssen die betroffenen Waldflächen kurzzeitig gesperrt werden. Über anstehende Sperrungen informieren die Forstbezirke von Sachsenforst.

Das natürliche Gesteinsmehl birgt keine Gefahren für Menschen, Tiere oder Pflanzen und ist gesundheitlich unbedenklich. Eventuelle Kalkablagerungen auf Pilzen oder Beeren lassen sich mit Wasser leicht abspülen. Die Einhaltung der Kalkqualität wird während der Ausbringungszeit durch Analysen bei der Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft kontrolliert.

"Seit Jahrzehnten kalken die Forstleute regelmäßig die Böden. Damit heilen sie immer noch die Wunden der Vergangenheit", erläutert Sachsens Forstminister Wolfram Günther. "Insbesondere im vergangenen Jahrhundert haben Kraftwerke und Industrie riesige Mengen an Schwefelverbindungen in die Atmosphäre ausgestoßen. Die Folge war saurer Regen, der über viele Jahre unsere Wälder stark geschädigt hat. Nicht umsonst haben wir vom Waldsterben gesprochen." Die Schwefelbelastung wirkt jedoch bis heute nach: "Der saure Regen ist Vergangenheit. Viele Böden sind aber immer noch und teils tiefgreifend versauert und somit nicht intakt. Im Übrigen dient die Kalkung auch dem nötigen Waldumbau."


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