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Start für den Glasfaser-Ausbau

Das Internet im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) wird vielerorts schneller. Rund 1 100 Kilometer Glasfaser und 184 Verteiler sollen künftig für höhere Bandbreiten sorgen.
»Spleißen« statt Spatenstich: Martina Gregor-Ness, Vorsitzende des Kreistages, verbindet zum Auftakt des Breitbandausbaus im Landkreis OSL unter Anleitung zwei Glasfasern miteinander. Diese ermöglichen es der Lindengrundschule in Missen, bald schnelles Internet zu beziehen. Foto: Landkreis/Werner

»Spleißen« statt Spatenstich: Martina Gregor-Ness, Vorsitzende des Kreistages, verbindet zum Auftakt des Breitbandausbaus im Landkreis OSL unter Anleitung zwei Glasfasern miteinander. Diese ermöglichen es der Lindengrundschule in Missen, bald schnelles Internet zu beziehen. Foto: Landkreis/Werner

Dafür sind jetzt die Tiefbauarbeiten in der Nähe der Lindengrundschule im Vetschauer Ortsteil Missen gestartet. Die Schule ist eines der ersten Objekte, das vom Glasfaserausbau profitieren wird. »Der Anschluss der Schulen hat beim Breitbandausbau oberste Priorität«, erklärte Steffen Hilbrich, Leiter Technikbereich 11 der Deutschen Telekom. Zuvor hatte der Landkreis OSL im Oktober 2019 mit der Telekom einen Ausbauvertrag abgeschlossen, durch den ein neues Glasfasernetz für schnellsten Internetzugang errichtet werden soll. »Rund 4 500 Haushalte, 240 Unternehmen und 34 Schulen erhalten hierbei kostenfreie Glasfaseranschlüsse«, informiert OSL-Sprecherin Sarah Werner.

Glasfaseranschluss soll bis Ende 2030 installiert sein

Mit dem Ausbau steigt das maximale Tempo beim Herunterladen auf bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (GBit/s). Neben der Schule in Missen folgen weitere erste Ausbauarbeiten in Teilen von Senftenberg, Calau und dem Amt Altdöbern. »Der letzte Glasfaseranschluss in OSL soll bis Ende 2023 installiert sein. Der Anschluss ist für die Gebäudeeigentümer kostenfrei. Betroffen sind Immobilien, in denen bislang mit Übertragungsraten von weniger als 30 Mbit/s gesurft wird«, berichtet Werner. 23,5 Millionen Euro nimmt der Landkreis in die Hand, um das Projekt zu realisieren. Das Geld stammt aus Bundes- und Landesmitteln zur Umsetzung des Programmes »Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland«.

Ganze Region profitiert vom Glasfaser-Ausbau

»Wir freuen uns, dass wir die Digitalisierung im Landkreis OSL mit dem Glasfaser-Ausbau auf ein neues Niveau heben. Mit den damit verbundenen möglichen Übertragungsraten leisten wir einen wichtigen Beitrag, den Anforderungen an eine zunehmend digitale Gesellschaft nachzukommen. Eine gute Internetanbindung ist eine wichtige Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung und technologischen Fortschritt. Davon wiederum profitiert die gesamte Region«, sagt OSL-Landrat Siegurd Heinze. Beim Startschuss zu den Tiefbauarbeiten wurde neben dem »Spleißen« – dem Verbinden zweier Glasfasern – durch die Kreistagsvorsitzende Martina Gregor-Ness auch ein sogenanntes Messfahrzeug Geotechnik gezeigt. Das weiße Fahrzeug nimmt die Umgebung im Auftrag der Telekom mit einer 360-Grad-Kamera, ähnlich dem bekannten »Google-Auto«, für die interne Verwendung messtechnisch auf und speichert alle Daten zentimetergenau ab, so dass später während der Planungs- und Bauphase jederzeit darauf zugegriffen werden kann. Gesichter, Nummernschilder und Co. werden dabei nicht gespeichert. Damit die Telekom zügig ausbauen kann, benötigt sie die Unterstützung der Eigentümer der Immobilien. »Glasfaser gibt es nur gemeinsam«, sagte Regionalmanager Sven Nitze. »Für den Anschluss an das schnelle Netz brauchen wir das schriftliche Einverständnis der 3 279 Eigentümer. Sonst dürfen wir das Gebäude nicht mit Glasfaser anschließen.« Die Anschreiben erfolgen durch die Kreisverwaltung in insgesamt fünf Tranchen. Bisher wurden etwa 2 500 der auszubauenden Adressen angeschrieben. Das Interesse ist groß – alleine der Rücklauf der ersten Tranche lag bei rund 83 Prozent. Für Fragen zum Breitbandausbau allgemein hat der Landkreis auf seiner Internetseite ein ausgefülltes Musterformular, eine interaktive Karte sowie ein Video zur Erklärung: »Wie kommt der Glasfaseranschluss direkt in mein Haus« eingefügt. Auch telefonische Anfragen hierzu sind möglich.


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