

Sylvia Lehmann, Vorsitzende des Tourismusvereins Lübben und Umgebung e.V., konnte in viele fröhliche Gesichter schauen. Zahlreiche Besucher verfolgten die traditionelle Übergabe des geschmückten Rudels - das Arbeitsgerät der Kahnfährleute im Spreewald. „Diese Übergabe erfolgt bei uns in Lübben immer am Ostersamstag. Und das Wetter passt, die Sonne strahlt und lässt auf eine gute Saison 2016 hoffen“, sagt Lehmann und fügt an, dass die Rudelübergabe eine gemeinsame veranstaltung der Stadt Lübben, der Tourismus, Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH (TKS) und des Tourismusvereins Lübben und Umgebung e.V. ist. Nach der Rudelübergabe ist vor dem Themenjahr. Im vergangenen Jahr gab es in Lübben ein „Sport“-Jahr. Lehmann: „In diesem Jahr lautet das brandenburgweite Motto ’Handwerk‘. Dabei soll die Tradition des alten Handwerks ins Bewusstsein gerufen werden. Auf der anderen Seite soll aber auch das Handwerk im Jetzt und Heute dargestellt werden. Lübben geht 2016 in das ’Handwerk‘-Jahr. Tourismus und Handwerk gehören zusammen. Sie sind ein wichtige Wirtschaftszweige in Lübben und in der Region.“ Wie Sylvia Lehmann sagt, sind dafür stellvertretend drei Handwerker während der Rudelübergabe zugegen. „Es sind Zimmerer Klaus Altkrüger, Tischler Tilo Irmler und Fliesenleger Uwe Friedrich - alle in ihrer Zunftkleidung angetreten.“ Laut der Vereinschefin war das vergangene touristische Jahr für Lübben und Umgebung ein erfolgreiches Jahr: „Wir können über 50.000 Gäste bei 240.000 Übernachtungsgästen verzeichnen. Das ist eine Steigerung von über acht Prozent gegenüber 2014. Damit liegen wir im Trend der Spreewaldregion.“ Wie Lehmann sagt, sind diese Zahlen das Ergebnis vieler Akteure, die daran beiteiligt waren. „Diesen Trend wollen wir in 2016 fortsetzen - diesen Anspruch haben wir. Und ich bin zuversichtlich. Die ersten Buchungen verheißen Gutes. Es gibt bereits mehr Buchungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, erzählt Lehmann. Positives kann Sylvia Lehmann auch einer Gästebefragung entnehmen. In einem gemeinsamen Projekt des Tourismusvereins Lübben und Umgebung e.V. und des Paul-Gerhardt-Gymnasiums Lübben wurden im vergangenen Jahr 600 Gäste befragt. „Die Studie zeigt, wie gern Gäste in den Spreewald und nach Lübben kommen. Für sie sind die Landschaft und die Natur des Spreewaldes wichtige Motive, ebenso Erholung. Doch auch das Flair der Stadt Lübben finden sie toll und schön. Darauf kann die Stadt stolz sein. Sie hat demnach in der Vergangenheit richtig investiert“, informiert Lehmann und fügt an, dass von den 600 befragten Gästen 45 Prozent mit dem Aufenthalt in Lübben sehr zufrieden waren. Neben der traditionellen Rudelübergabe werden in Lübben auch geschmückte Paddel übergeben. „Paddler gehören mit zum Spreewald“, erzählt Lehmann. „Nicht nur das Kahnfahren ist beliebt, sondern auch die Paddelboote bei Aktivurlaubern.“ Heute im Hafen 2 vertreten sind laut Lehmann die Paddelbootverleiher Keutel, Lehnigksberg, Bergmann, Stephanshof und der Campingplatz. Sie haben die Paddel von den drei Handwerkern entgegengenommen. Das geschmückte Rudel erhielt stellvertretend für alle Kahnfährleute Burkhard Herzke von der wendischen Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Liuba alias Peggy Nitsche von der TKS. Bürgermeister Lars Kolan wünschte allen eine erfolgreiche Saison mit bestem Wetter: „Im vergangenen Jahr sind wir ja bei der Rudelübergabe fast abgesoffen. Die Sonne heute lässt auf bessere Zeiten hoffen.“ Wie Peggy Nitsche berichtet, ist die heutige Rudelübergabe auch der Startschuss für die vielen Veranstaltungen, die mit dem Kahn angeboten werden. Sie spricht etwa von einer romantischen Abendkahnfahrt, von den Lübbener Kahnnächten am 23. Juli und am 20. August sowie von einer Lesekahnfahrt und einer Kurzgeschichten-Kahnfahrt Im Rahmen der Rudel- und Paddelübergabe wurde ein erste Informationstafel für Wasserwanderer an der „SpreeLagune“ in Lübben eingeweiht. Wie Lutz Habermann, Geschäftsführer des Spreewaldvereins, informiert gehört das Projekt zum Masterplan naturverträglicher Wassertourismus Spree-Spreewald. „Die Kultur- und Naturlandschaft im Spreewald zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe. Das schafft man mit geordneten Verhältnissen, bei denen Gäste mit einer entsprechenden Ausschilderung geleitet werden. An diesen Informationstafeln sollen sie sich besser orientieren können“, erzählt Habermann und fügt an, dass die Mittelbrandenburgischen Sparkasse die Errichtung dieser Informationstafeln für die landseitige Information von Wasserwanderern an ausgewählten Kanurastplätzen sowie Biwakplätzen im Landkreis Dahme-Spreewald mit finanziert hat. Insgesamt gibt es laut Habermann acht Schilder im Wert von 23.500 Euro. Lutz Habermann und Bürgermeister Lars Kolan enthüllten die erste Informationstafel heute Nachmittag an der „SpreeLagune“. Wie Kolan sagt, soll hier weiter investiert werden. Er spricht etwa von Parkplätzen am Burglehn, die geschaffen werden sollen.