

Barrierefreies Reisen bietet als eines der wachsenden Segmente im Tourismus großes ökonomisches Potential und könne einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung der Reiseregion leisten. Von dessen Weiterentwicklung würden Einheimische ebenso wie Urlauber profitieren.
Im Netzwerk sollen sich künftig touristische Anbieter, die in der Thematik bereits erfahren sind, Betriebe, die sich des Vorteils von Barrierefreiheit bewusst sind und im Lausitzer Seenland entsprechende Angebote umsetzen möchten, Vereine, Verbände, öffentliche Stellen und interessierte Bürger zu Themen der Barrierefreiheit im Tourismus austauschen.
»Das Lausitzer Seenland soll für alle Menschen erlebbar sein. Menschen mit Behinderungen, Familien mit Kleinkindern und ältere Urlauber sollen sich bei uns wohlfühlen und aus attraktiven, barrierefreien Angeboten auswählen können«, freut sich Kathrin Winkler, Verbandsgeschäftsführerin, über den Projektstart.
Ein wichtiges Projektziel sei deshalb die Zertifizierung der Urlaubsregion als »Barrierefreie Region« nach dem Zertifizierungssystems »Reisen für Alle«. Dementsprechend sollen barrierefreie, zertifizierte Angebote entlang der touristischen Servicekette geschaffen und ausgebaut werden, die alle Aspekte einer unbeschwerten Reise berücksichtigen von der An- und Abreise, über die Unterkunft und die Verpflegung bis hin zu Ausflugszielen. Auf diese Weise soll es gelingen, Einzelangebote zu bündeln und attraktive Gesamtangebote zu entwickeln. »Reisen für Alle« sei die bundesweit gültige Kennzeichnung im Bereich Barrierefreiheit. Hierbei würden barrierefreie Angebote heimischer Tourismusbetriebe erhoben und zertifiziert werden. Gäste, die nach barrierefreien Angeboten suchen, würden dadurch vor Reiseantritt verlässliche Informationen erhalten.
Gleichzeitig sollen touristische Leistungsträger für das Thema Barrierefreiheit sensibilisiert werden. In Workshops und Schulungen sollen die Akteure im Lausitzer Seenland die Zielgruppe besser kennen und verstehen lernen, um optimal auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können.
Der Verband übernehme die gesamtheitliche Vermarktung und Kommunikation des barrierefreien Urlaubs im Lausitzer Seenland. In der dreijährigen Projektlaufzeit seien unter anderem Fotoshootings, Presse- und Bloggerreisen, Videoproduktionen und die Veröffentlichung einer Broschüre zum Thema geplant.
»Mit dem Netzwerk solle eine regionale Plattform für alle entstehen, die sich zum Thema barrierefreies Reisen austauschen, voneinander lernen, sich weiterbilden und barrierefreie Angebote entwickeln wollen. Wir freuen uns über viele, aktive Mitstreiter«, erklärt Projektkoordinatorin Eva Lau.
Das Lausitzer Seenland gehöre als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft »Leichter Reisen – barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland« zu den nationalen Vorreitern im barrierefreien Tourismus. Das Netzwerk leiste Pionierarbeit bei der Entwicklung von Reiseangeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, mit Hör-, Seh- und Lernbehinderungen, für Gehörlose und Blinde sowie für Familien und Senioren.
Handbike-Routen um neue Seen, Segelausflüge für Rollifahrer, Tandemtouren für Blinde – diese und viele weitere spannende Angebote gebe es im Lausitzer Seenland für Menschen mit Behinderung. Barrierefreies Reisen sei seit der Verbandsgründung im Jahr 2012 ein Querschnittsthema in der Vermarktung der Reiseregion. Informationen zum Barrierefreien Urlaub im Lausitzer Seenland finde man im Internet: »H I E R«. Die Broschüre »Barrierefrei reisen« bündele die zahlreichen barrierefreien Angebote im Lausitzer Seenland. Gäste mit unterschiedlichen Behinderungen würden in der Broschüre und online geprüfte Detailinformationen zur Barrierefreiheit von über 100 touristischen Angeboten aus dem Lausitzer Seenland finden, die nach dem Brandenburg weiten Zertifizierungssystem erhoben worden seien. Die Arbeit des Verbandes im barrierefreien Tourismus werde seit vielen Jahren finanziell von der Sparkasse Niederlausitz unterstützt.
Das Projekt »Netzwerk Barrierefrei im Lausitzer Seenland« werde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durch das Programm STARK - Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten gefördert. »Wir danken außerdem der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH für die tatkräftige Unterstützung bei der Antragsstellung«, erklärt Kathrin Winkler.