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Corona-Sorgen drücken auf die Seele
Was tun, wenn in mitten des Lockdowns mit SARS-CoV-2-infizierte Patienten oder Verdachtsfälle aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht auf der regulären Isolierstation eines Krankenhauses behandelt werden können? Antworten darauf gab Dr. Karsten Wolff, Chefarzt des Zentrums für Psychosoziale Gesundheit in Senftenberg, Ministerpräsident Dietmar Woidke während eines Rundgangs über die psychiatrischen Stationen und die Intensiveinheit. Im ZfPG wurde unter anderem ein eigener Isolierbereich für psychisch kranke Patienten geschaffen, um sie unter Pandemie-Bedingungen jederzeit fachlich kompetent und menschlich zugewandt von spezialisierten Fachkräften behandeln zu können.
Pandemie-Konzept in der Psychiatrie
Anlass des Besuches von Ministerpräsident Woidke ist eine Reihe von Arbeitsbesuchen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten, um vor Ort den Umgang mit der Corona-Pandemie zu diskutieren und Anerkennung für das besonnene und verantwortungsvolle Handeln in den vergangenen Monaten auszusprechen. Von Dr. Karsten Wolff und seinem Team aus Medizinern, Pflegekräften und Therapeuten erfuhren Dietmar Woidke und Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, dass im ZfPG infolge der Corona-Pandemie eine Zunahme an psychischen Erkrankungen spürbar ist. »Wir sehen mehr Depressionen, Suizid-Versuche und Vereinsamung. Corona und die damit verbunden Unsicherheiten, Existenzängste und Isolation drücken spürbar auf die Seele und führen zu ernsten Erkrankungen«, so der Chefarzt der Psychiatrie in Senftenberg. In einer Gesprächsrunde mit Mitarbeitern unterschiedlichster Berufe erhielten Dietmar Woidke und Siegurd Heinze ein sehr persönliches Bild davon, was es heißt, ein Pandemie-Konzept in einer Psychiatrie mit zum Teil schwerstkranken Patienten umzusetzen.»Mir ist es wichtig, danke zu sagen«, wandte sich Ministerpräsident Woidke an Mitarbeiter des Klinikums Niederlausitz, und wies darauf hin, dass man nach wie vor mittendrin in der Corona-Pandemie sei. »Ich kann nur alle auffordern, die Verhaltensregeln einzuhalten. Jeder einzelne von uns kann einen Beitrag dazu leisten, dass die Pandemie in Brandenburg milde verläuft und so das Gesundheitssystem und die Gesellschaft nicht überfordert«, so Dietmar Woidke.Konsequent auf Pandemie reagiert
Das Klinikum Niederlausitz befand sich zum Start der Pandemie mitten im Prozess der wirtschaftlichen Konsolidierung und schaltete innerhalb weniger Tage vom Sanierungs- in den Krisenmodus. Der Umzug von Stationen, Ambulanzen und einer ganzen Klinik, das Schaffen von Isolationsbereichen und die zweitweise massive Verknappung von Schutzausrüstung waren nur einige Herausforderungen, die vor allem im März und April 2020 zu bewältigen waren. »Das Klinikum hat sich von Anfang an dieser Angelegenheit nicht nur zugewandt, sondern sie auch gemeistert. Ich erinnere daran, dass es sechs Beatmungsplätze gab - jetzt sind es 35, und das innerhalb von kürzester Zeit! Ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter im Krankenhaus«, resümiert Heinze.Stand heute ist das Klinikum Niederlausitz mit Testkapazitäten im eigenen Labor, einer Bevorratung mit persönlicher Schutzausrüstung, der Möglichkeit, innerhalb von zwei bis drei Tagen Bettenkapazitäten für Corona-Patienten zu erweitern, und den Erfahrungen aus den letzten Wochen gut auf einen Anstieg von Infektionszahlen vorbereitet, falls es erforderlich werden sollte.Meistgelesen
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