»Arbeiten hart am Limit«
Wie Tafel-Bereichsleiterin Carola Lademann berichtet, haben neben den Tafeln in Senftenberg und Großräschen auch die Ausgabestellen in Herzberg und Bad Liebenwerda in einer ersten Teillieferung jeweils einen Raumlüfter erhalten. Ein zweites Gerät soll für jede Tafelstelle zeitnah folgen. »Die Lüfter werden in den großen und kleinen Sortierräumen eingesetzt. Beide Geräte haben etwa einen Wert von 2 500 Euro. Wir sind unserem Dachverband sehr dankbar, dass er diese Lüfter für uns über die Coronahilfe besorgt hat. Die Unternehmen, die die Geräte herstellen, haben sie an Tafel Deutschland für uns gespendet. Wir Tafeln hätten diese Raumlüfter selbst nicht finanzieren können«, erzählt Carola Lademann und fügt an, dass die Folgekosten wie etwa das Wechseln der Filter, die Tafeln vor Ort tragen. Wie sie sagt, sind die Räume der Tafel in der Senftenberger Krankenhausstraße 15a schon sehr eng: »Hier ist es schon sehr wichtig, dass Räume gut durchlüftet werden. Das gibt den Helfern vor Ort auch Sicherheit, obwohl sie natürlich auf die entsprechenden Hygiene- und Schutzregeln achten.« Carola Lademann ist stolz auf ihre engagierten Menschen in den Tafeln des Arbeitslosenverbandes (ALV): »Seit dem 16. März, dem Start des ersten Lockdowns, haben wir weiterhin ohne Unterbrechung geöffnet. Obwohl die Arbeit vor Ort nicht leicht ist. Aktuell haben wir Engpässe bei Obst und Gemüse zu verzeichnen, da die Märkte knapper kalkulieren. Auch die digitalen Bestellsysteme in den Märkten sorgen dafür, dass weniger Lebensmittel für uns zur Verfügung stehen.« Laut Carola Lademann werden die Tafel-Kunden nicht geringer. Insgesamt versorgen sie im Landkreis Oberspreewald-Lausitz zirka 700 betroffene Haushalte - darin enthalten sind knapp 250 Kinder unter 14 Jahren sowie 60 Rentner. Die Zahlen steigen. »Das Grundeinkommen in den Familien sinkt. Die Kurzarbeit trägt ihren Teil dazu bei. Auch diese Familien können zur Tafel kommen. Hier reicht etwa die Vorlage des Wohngeldbescheides«, sagt sie und fügt an: »Keiner, der in finanzieller Not ist, soll sich scheuen, das Angebot der Tafeln in Anspruch zu nehmen.« Wie Lademann informiert, ist auch die finanzielle Situation der Tafeln schwierig: »Für uns als soziale Einrichtungen gibt es keine Coronahilfen. Wir sind durch das Raster gefallen und wissen langsam nicht, wie wir das finanziell stemmen sollen. Unsere zwei Kühlfahrzeuge müssen gewartet werden, Sprit und Strom werden teurer. Wenn wir unsere Fixkosten nicht mehr decken können, dann müssen wir schließen. Zurzeit arbeiten wir hart am Limit, um die Pandemie zu überstehen.« Wie Carola Lademann sagt, mussten sie auch für alle Hygienemaßnahmen selbst aufkommen. Ohne die Unterstützung von Tafel Deutschland und »Aktion Mensch« sowie von Sponsoren aus der Wirtschaft hätten sie diese Herausforderung nicht meistern können. »Wir bedanken uns bei allen, die uns unter diesen Bedingungen zur Seite stehen, damit wir unsere Angebote weiter am Laufen halten können«, betont Lademann und fügt an, dass sie den Korbbeitrag von zwei Euro zum Glück noch nicht erhöhen mussten. »Was wir den Leuten geben ist eine reine Grundversorgung. Davon allein kann keiner leben. Das wollen wir nicht verteuern«, sagt sie. »Die Menschen sind dankbar, dass es uns gibt.«