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Zu kleine Brötchen für Bäcker

Dicke Luft in den Backstuben: Wenn es ums Brötchenverdienen geht, schneiden die Bäcker im Landkreis Meißen schlecht ab, sagt die Gewerkschaft.
Frust in den Backstuben – viele Bäcker müssen vom Mindestlohn leben. Foto: NGG

Frust in den Backstuben – viele Bäcker müssen vom Mindestlohn leben. Foto: NGG

„Viele der rund 1.340 Bäckerei-Beschäftigten im Kreis Meißen werden mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro abgespeist. Wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber. Der Lohn-Geiz im Bäckerhandwerk ist extrem, dreist und unverschämt“, sagt Thomas Lissner. Der Gewerkschaftssekretär der NGG Dresden-Chemnitz wirft der Innung vor, Bäckereien bewusst zu „Armutslohn-Betrieben“ zu machen. „Vom Bäckergesellen bis zur Verkäuferin, vom Teigmacher bis zur Aushilfe am Verkaufstresen – wenn alle in einem Betrieb am untersten Lohnsockel festgebacken sind, dann geht das nicht gut“, so Thomas Lissner. Der Unmut in den Bäckereien wachse. „Dass ausgerechnet die, die das Brot verkaufen, oftmals ohne staatliche Unterstützung gar nicht leben können, ist ein Skandal“, sagt der Gewerkschaftssekretär der Bäcker-Gewerkschaft. Die NGG Dresden-Chemnitz will beim Bäckerei-Lohn jetzt in die Offensive gehen: „Der Stundenlohn muss deutlich steigen – auf zwei Stellen vorm Komma.“ Denn wer weniger verdient, bekommt später garantiert nur eine Rente, die unter dem ‚Alters-Hartz-IV‘ liegt“, macht Thomas Lissner deutlich. Selbst bei einem Stundenlohn von 11,68 Euro bleibe am Ende nur eine Rente von 788 Euro pro Monat. Der NGG-Gewerkschaftssekretär fordert die Bäckermeister im Landkreis Meißen auf, Druck zu machen und den Landesinnungsverband Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen dazu zu bewegen, einen Lohntarifvertrag abzuschließen.


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