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Was passiert mit unseren Weihnachtsbäumen?

Auf dem Weg zur Sammelstelle oder dem Wertstoffhof wird sich mancher vielleicht fragen, was mit den Weihnachtsbäumen passiert. Werden sie verbrannt, verfüttert oder möglicherweise einer anderen Verwertung zugeführt?
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Fuchsschaf „Dolly“ freut sich über die gespendeten Fichtenzweige, die FÖJtlerin Fiona Kolthoff ins Streichelgehege des Elbetierparks Hebelei bringt. Foto: Näther

Fuchsschaf „Dolly“ freut sich über die gespendeten Fichtenzweige, die FÖJtlerin Fiona Kolthoff ins Streichelgehege des Elbetierparks Hebelei bringt. Foto: Näther

Im Elbetierpark Hebelei wurden Anfang Januar schon die ersten Weihnachtsbäume vorbeigebracht. „Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass sich unsere Tiere über das ausrangierte Grün freuen“, sagt Tierparkchef Sven Näther. Etwa 150 Weihnachtsbäume werden hier inzwischen jedes Jahr im Januar abgegeben, eine willkommene Abwechslung für die Tiere. Näther spricht in diesem Zusammenhang von einer regelrechten Vitaminbombe für die Tierparkbewohner in der kalten Jahreszeit. „Rinde, Zweige, Nadeln – jedes Tier hat seine ganz spezielle Vorliebe. Wenn es die Zeit erlaubt, können die  Lieferanten bei der Fütterung sogar dabei sein“, erklärt der Tierparkbetreiber weiter. Zu den Nutznießern gehören nicht nur Schafe und Ziegen,  sondern auch Meerschweine und Degus. Allerdings gilt es ein paar Dinge zu beachten. So werden ausschließlich Fichten und Kiefern entgegen genommen. Zudem müssen sie vollständig abgeschmückt sein. „Viele rufen auch an und fragen, ob wir die Bäume abholen. Das ist aber leider nicht möglich“, sagt Näther. Geöffnet ist der Tierpark täglich ab 9 Uhr. In Meißen ist der Tierpark über die Wintermonate aus Kostengründen geschlossen.  Deshalb ist eine Abgabe der Bäume hier nicht möglich. Grundsätzlich freuen sich die Riesaer Zoobewohner über die nadelige Abwechslung. „In diesem Jahr haben wir aber in einer Kooperation mit dem toom-Baumarkt  eine ganze Lasterladung noch „unbenutzter“ Tannen erhalten. Die sind natürlich extra lecker und saftig für die Vierbeiner. Mit denen kommen wir locker bis März hin“, erklärte Tierparkchef Gerhard Herrmann. Er bittet deshalb die Bürger in diesem Jahr keine Bäume mehr in den Tiergarten nach Riesa zu bringen. „Vielleicht können die Riesaer Bürger das gesellige Angebot der Feuerwehr nutzen und ihren Baum am 23. Januar zum Verbrennen abgeben“, fügt er an. Zuständig für die reguläre Entsorgung ist der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE). Seine beauftragten Entsorgungsunternehmen entsorgen jährlich die Weihnachtsbäume in den Landkreisen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Bürgerinnen und Bürger können dazu zu bestimmten Terminen an festgelegten Annahmeplätzen kostenlos die Weihnachtsbäume abgeben (Abfallkalender). „Ein großer Teil der erfassten Weihnachtsbäume wird zur stofflichen Verwertung, der Kompostierung, in das Humuswerk Freital gebracht, ein kleinerer Teil in andere Kompostieranlagen. Der produzierte Kompost wird von den Anlagen vermarktet“, erklärt  Olaf Müller vom ZAOE.
Im Jahr 2015 wurden im Verbandsgebiet des ZAOE ca. 53 Tonnen (LK MEI) und ca. 65 Tonnen (LK SOE) erfasst. Wie groß der Anteil ist, der über die zunehmenden „sogenannten Brauchtumsfeuer“ in den Städten und Gemeinden verbrannt werden, ist nicht bekannt.


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