Verena Farrar

Schüler gestalten Kändlerpark um

Unter dem Motto: Spielen und Entspannen am Tor zur Altstadt entstehen ganz individuelle Sitzmöbel.
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Seit Jahren wollen die Meißner Stadtväter den kleinen Kändlerpark zwischen Elbbrücke und Altstadt attraktiver machen. Er soll eine Ruheinsel für Stadtbummler werden. Ausgerechnet Kinder haben diesen Vorsatz jetzt umgesetzt. Sie fertigten Holzelemente, die zum Wippen, Klettern, Balancieren und Sitzen einladen sollen. Als grünes Tor zur Altstadt bietet der Kändlerpark am Brückenkopf jetzt Meißnern wie Touristen eine willkommene Gelegenheit für eine kleine Pause beim Stadtbummel. Nachdem die Hochwasserschäden von 2013 beseitigt wurden und 2016 der große, weiße Kasuar-Vogel auf den im vorderen Teil des Parks gelegenen Kändlerbrunnen zurückkehrte, ist die Freifläche nun um eine weitere Attraktion reicher. Gemeinsam mit Holzgestalter und Diplomdesigner Peter Kanis haben Schüler der Freien Werkschule in den vergangenen Monaten außergewöhnliche Spiel- und Sitzelemente aus Holz geschaffen. Mit eigenen Händen und unter fachkundiger Anleitung stellten sie die einzelnen Objekte im Unterricht in der Werkstatt der Schule her. Anschließend haben sie ihre fertigen Werke selbst auf der Rasenfläche installiert. Nicht nur Kinder werden künftig ihre Freude an den schönen Wippen, Liegen und Balanciermöglichkeiten aus Holz und Stein haben. Auch erwachsene Besucher können hier bestens entspannen. Die Initiative der Freien Werkschule in Meißen ist der Auftakt für eine grundhafte Umgestaltung des Kändlerparks. Weitere Maßnahmen zur Aufwertung des Parks sind für 2018 vorgesehen. Dazu ist der Auftrag an ein Planungsbüro vergeben worden, das bis zum Herbst die Gesamtanlage betrachten soll. „Wir haben noch zwei Sandsteinbänke als Idee im Kopf, die von den Kindern gestaltet werden sollen. Es wäre toll, wenn sie den Kändlerpark weiter ergänzen könnten“, erklärt Peter Kanis. Weil das Projekt „Begegnungsgarten“ jedoch fester Bestandteil des Lehrplanes in der Freien Werkschule war, musste es jetzt ziemlich schnell gehen und noch vor der endgültigen Umgestaltung des Kändlerparks umgesetzt werden. „Wir haben ein halbe Jahr lang immer montags im Projektunterricht an den Bänken gearbeitet. Das allen viel Spaß gemacht, auch wenn die Motivation zu Beginn noch sehr unterschiedlich war“, erklärten die Achtklässler Nils und Julian. In allen Etappen des Entstehens der ungewöhnlichen Bänke waren die Jugendlichen stets mit eingebunden. „Wir haben zusammen Ideen gesammelt und aufgezeichnet, Pläne geschmiedet und Modelle gebaut“, erklärt Peter Kanis. Er hatte diese Modelle auch vor einiger Zeit erfolgreich den Stadträten im Bauausschuss vorgestellt (wir berichteten) und die Ideen der Schüler formuliert. Das sich die fertigen Sitzgelegenheiten aus Robinienholz und Sandstein so perfekt in den gemütlichen kleinen Park einfügen, freut auch den Handwerker. Beeindruckend für ihn war vor allem die tolle Teamarbeit, die die Schüler vollbracht haben, als sie die Bänke an Ort und Stelle installiert haben. „Sie haben mit ihren eigenen Händen etwas Bleibendes für ihre Stadt geschaffen, dass anderen Menschen viel Freunde bringen soll“, fügt er an. Jetzt soll noch eine Hinweistafel aufgestellt werden, die erklärt warum die Bänke in Meißens Kändlerpark so besonders aussehen und das sie das kreative Werk von Schülern sind. Bauamtsleiter Steffen Wackwitz verspricht, dass der Bauhof regelmäßig ein wachsames Auge auf die Schnitzarbeiten haben wird, um sie lange nutzbar und so schön anzuschauen zu erhalten. Die Finanzierung der Holz- und Steinelemente erfolgte aus den von Bewohnern der Altstadt gezahlten Ausgleichsbeträgen für das Sanierungsgebiet Altstadt und dem Erlös aus der jüngsten Fahrradversteigerung des Amtes für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur vor wenigen Wochen.


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