

Mehrheitlich folgen die Stadträte diesem Vorschlag und stimmen mit 16 Ja-Stimmen und sieben Gegenstimmen vorerst für die Prüfung einer Bewerbung. Damit könnte sich die Stadt Riesa künftig auf eine umfassende städtebauliche Veränderung freuen.
Ein Entwicklungsschritt für Riesa
Für die Antragsteller sehen die Landesgartenschau als Chance, Riesa nachhaltig zu verschönern und langfristige städtebauliche Projekte und Investiotionen umzusetzen. Bündnisvorsitzender Gunnar Hoffmann betonte in der Diskussion die große Möglichkeit, durch gezielte Investitionen die Aufenthalts- und Wohnqualität in der Stadt zu steigern. »Wir müssen jetzt investieren, um Riesa moderner und attraktiver zu machen«, so Hoffmann. Oberbürgermeister Marco Müller unterstützte die Idee und wies darauf hin, dass bis zu fünf Millionen Euro Fördermittel für die Gartenschau bereitgestellt werden könnten.
Wo könnte die Schau stattfinden?
Das geplante Gelände der Gartenschau soll sich entlang des Elbufers erstrecken. Vom Schlosspark Gröba bis zum Stadtpark sind Flächen vorgesehen, die durch die Machbarkeitsstudie auf ihre Eignung geprüft werden. Dabei sollen auch die alten Gleisanlagen, das Muskator-Gelände und der Bereich unterhalb des Kutzschensteins einbezogen werden. Besonders hervorgehoben wurde die Verbindung zwischen Industriegeschichte, Kloster, Tierpark und Landwirtschaft, um ein vielseitiges und ansprechendes Konzept zu entwickeln.Riesa habe dahingehend Besonderheiten, die einmalig sind.
Chancen und Risiken
Die Befürworter des Projekts argumentieren, dass eine Landesgartenschau die Stadt nachhaltig verändern könnte. Durch die großzügige Förderung könnten wichtige Infrastrukturmaßnahmen beschleunigt und gleichzeitig neue Grünflächen geschaffen werden. Auch wirtschaftlich wäre die Gartenschau ein Gewinn, da Tourismus und lokale Wirtschaft davon profitieren könnten.
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Allerdings gab es auch kritische Stimmen im Stadtrat: Stadtrat Jürgen Gansel (Freie Sachsen) wies darauf hin, dass die Stadt sich gleichzeitig mit steigenden Elternbeiträgen und erhöhten Pachtforderungen konfrontiert sehe und um einen ausgeglichenen Haushalt kämpft, sollte sich auf das Nötigste konzentrieren sollte. »Solche Liebhaberprojekte sind in besseren Zeiten denkbar, aber nicht jetzt«, so Gansel weiter. Auch Gordon Engler (AfD) warnte vor unkalkulierbaren Abschlusskosten und betonte, dass Riesa nicht auf hohen ungedecktem Kosten sitzen bleiben dürfe. Dennoch befürwortete er die Idee der Radwegerweiterung als positiven Nebeneffekt des Projekts.
Nächste Schritte: Machbarkeitsstudie & Finanzierungsprüfung
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Die Kosten für eine solche Untersuchung belaufen sich auf etwa 25.000 Euro, eine Summe, die durch gezielte Haushaltsreserven gedeckt werden könnte.
Die Verwaltung wird beauftragt, weitere Ressourcen und Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Besonders innovativ ist der Vorschlag von Stadtrat Torsten Pilz (Unabhängige Liste), das Projekt auch durch Crowdfunding und Spendensammlung bei den ansässigen Unternehmen über das Wirtschaftsforum mitzufinanzieren. Dadurch könnte die Bürgerschaft aktiv in die Gestaltung der Gartenschau eingebunden werden und so eine breite Unterstützung für das Vorhaben geschaffen werden.
Die Entscheidung für die Prüfung der Bewerbung zur Landesgartenschau 2032 ist gefallen, jedoch bleibt noch ein weiter Weg bis zur Bewerbung. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob Riesa den Zuschlag erhalten kann. Sollte dies gelingen, könnte das Projekt einen entscheidenden Beitrag zur Stadtentwicklung leisten und die Stadt an der Elbe dauerhaft attraktiver machen.