

Der zuständige Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) hat in den letzten fünf Jahren ein ordentliches Plus eingefahren – rund 10 Millionen Euro Überschuss stehen zu Buche. Als öffentliche Einrichtung ist der ZAOE dazu verpflichtet, das an die Kunden (Gebührenzahler) weiterzureichen. Dem kommt der Verband nun nach – mit niedrigeren Gebühren und einem besseren Service. „Wir haben die jährliche Festgebühr für die privaten Haushalte von 16,08 Euro pro Person auf 14,64 Euro gesenkt“, sagte ZAOE-Geschäftsführer Raimund Otteni. Zudem würden auch die Festgebühren für die Müllgroßbehälter (MGB) und den gewerblichen Bereich gesenkt. Die Grundgebühr für eine herkömmliche 240-Liter-Tonne beträgt ab nächstem Jahr beispielsweise 56,53 Euro (statt 64,54 Euro). Neu ist außerdem die Einführung eines Müllgroßbehälters mit einem Fassungsvermögen von 660 Liter. Konstant bleiben hingegen die Entleerungsgebühren für die Restabfalltonne – eine Art Erziehungsmaßnahme, um Abfälle dieser Art zu vermeiden und die Bürgerinnen und Bürger für´s Trennen von Wertstoffen zu begeistern. Biotonne: Entleerung für lau Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen Bioabfälle seit dem Jahr 2015 getrennt entsorgt werden. Um die braune Tonne den Menschen schmackhaft zu machen, will der ZAOE auch über das Jahr 2016 hinaus (bis 2021) auf die Entleerungsgebühren verzichten und die Entleerungsintervalle bereits ab diesem Herbst ganzjährig auf den Wochentakt verdichten. „An den Zahlen sehen wir deutlich, dass sich immer mehr Haushalte für die Biotonne entscheiden“, so Otteni weiter. Im gesamten Verbandsgebiet standen Ende Juli dieses Jahres knapp 26.500 Bioabfallbehälter vor den Haustüren. Zum Vergleich: Im Dezember 2013 waren es gerade einmal 10.800. Die Biotonnenfreunde wohnen den Zahlen nach im Weißeritzkreis, die Biomuffel im Altkreis Riesa/Großenhain. Über eine unsachgemäße Benutzung der braunen Tonne kann sich die hiesige Abfallwirtschaft nicht beschweren. Laut ZAOE liege die Fehlerquote bei lediglich drei bis vier Prozent, Bioabfälle in Plastiktüten (ungünstig) sind da schon mit eingerechnet. Voraussetzung für das lukrative Biotonnenangebot ist jedoch, dass man bereits eine Restabfallbehälter beim Zweckverband im Abo hat. Ausgenommen sind gastronomische Betriebe. Für die gelten andere Gesetzmäßigkeiten. Thema: Grünschnitt Dass der ZAOE ab 2017 nun auch für kleine Mengen Grünschnitt abkassiert, sei Otteni zufolge eine Frage der Gebührengerechtigkeit. „Gemessen an der Gesamtzahl nutzt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die gebührenfreie Grünschnittsammlung, aber alle zahlen dafür“, so der Geschäftsführer. Laubenpiepern und Garten(sparten)freunden legte er die Biotonne (Mietgebühr für 240 Liter: 8,40 Euro pro Jahr) ans Herz, natürlich in Kombination mit einem Restabfallbehälter. Damit müsse man den Grünschnitt nicht transportieren, habe keine Wartezeit und könne auf die wöchentliche Entsorgung vertrauen. Dem ZAOE war bislang offenbar nicht sonderlich wohl dabei, dass Gartenvereine nicht ins Entsorgungssystem einzahlen, davon aber profitieren. In der Vergangenheit sei es außerdem immer wieder zu Zwischenfällen gekommen, wenn beispielsweise Brandenburger oder Dresdner kostenfreie ZAOE-Dienstleistungen nutzten. „Das ging bis zu Handgreiflichkeiten“, erzählt Otteni. Klare, einheitliche Regeln heißt das Gebot ab 2017, macht also drei Euro pro Kubikmeter Grün, Weihnachtsbäume ausgenommen. Gelbe Tonne nicht in Sicht Ginge es nach dem ZAOE würden im Verbandsgebiet flächendeckend längst gelbe Tonnen stehen. Leider ist das nicht der Fall. Die Verhandlungen mit dem Dualen System Deutschland und den elf Systembetreibern gestalten sich sehr schwierig. „Wir wollen im Herbst noch mal einen Anlauf starten“, sagte Otteni. Die Signale aus den Städten beider Landkreise seien deutlich. „Nahezu alle Bürgermeister wollen die gelben Säcke nicht mehr“, so der Geschäftsführer. (A. Schramm)