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Heißer Dampf bringt Riesa den European Energy Award

Die Kooperation zwischen Stahlwerk und Stadtwerken für Abwärmenutzung zur Dampferzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung beschert nun Riesa den Titel „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune Große Kreisstadt Riesa“.
Aus den Händen vom Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, haben Oberbürgermeister Marco Müller und Stadtwerke-Chef René Röthig die eea-Zertifitzierung entgegengenommen. Foto: saena

Aus den Händen vom Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, haben Oberbürgermeister Marco Müller und Stadtwerke-Chef René Röthig die eea-Zertifitzierung entgegengenommen. Foto: saena

Gelohnt hat sich die Kooperation zwischen Feralpi, den Stadtwerken und dem Reifenwerk schon seit 2013, aber jetzt hat auch die Stadt Riesa für diese Zusammenarbeit einen Preis bekommen. Im Rahmen der  9. Jahrestagung „Kommunaler Energie-Dialog Sachsen“ der Sächsischen Energieagentur trafen sich kürzlich mehr als 200 Fachleute und kommunale Vertreter, um sieben Städte, eine Gemeinde und drei Landkreise mit dem European Energy Award (eea) auszuzeichnen. Diese Zertifizierung hat nun auch Riesa erfolgreich abgeschlossen. Ein Ziel des eea ist die Verstetigung dieses Energiemanagementprozesses innerhalb kommunaler Verwaltungen. Dampf als Ergänzung Ganz praktisch wird bei dieser Kooperation die Abwärme des örtlichen Stahlproduzenten Feralpi Stahl ESF genutzt, um Dampf zu erzeugen und diesen zum Heizkraftwerk Merzdorf der Stadtwerke Riesa zu liefern. Diese wiederum binden den Dampf als Ergänzung in die bereits bestehende Dampfversorgung des örtlichen Reifenwerks von Goodyear Dunlop ein. Umweltschonende Energieprozesse Die Besonderheit liegt im Detail: Die Dampf-Kooperation zwischen Stahlwerk und Stadtwerken ist nicht nur aus produktionstechnischer Sicht, sondern auch in Bezug auf die umweltschonende Wirkung einzigartig. Denn sie vereint zwei hocheffiziente und umweltschonende Energieprozesse – die Abwärmenutzung auf Seiten des Stahlwerks sowie die Kraft-Wärme-Kopplung auf Seiten der Stadtwerke.
Um die Abwärme für die Dampferzeugung zu nutzen, wurde ein geschlossenes, mit Speisewasser befülltes Behältersystem, eine sogenannte Wärmetausch-Quenche, im Stahlwerk installiert. Das bei der Stahlschmelze eingeleitete Kühlwasser verdampft im System und nimmt somit einen Teil der im Produktionsprozess freiwerdenden Wärmemenge auf. Übergabestation ist die Schnittstelle Mit einem Druck von 26 bar und einer Temperatur von circa 225°C strömt der überhitzte Dampf über eine 1.216 Meter lange Trasse zur Übergabestation, unmittelbar in der Nähe des Reifenwerks. Diese Übergabestation bildet die Schnittstelle zwischen dem Heizkraftwerk Merzdorf und dem Reifenwerk. Im Heizkraftwerk Merzdorf selbst wird mittels KWK hocheffizient elektrische Energie, Fernwärme und Dampf erzeugt. Sächsischer Umweltpreis Für die Stahlproduktion ist die Kooperation Teil des Umweltschutz- und Modernisierungsprogramms. Damit kann der Energieverbrauch in der Produktion gesenkt werden. Für die Stadtwerke Riesa heißt das eine Vermeidung von CO2-Emissionen in Höhe von 9.000 Tonnen pro Jahr. Für das gemeinsame Dampfprojekt erhielten die Unternehmen 2013 den Sächsischen Umweltpreis. (Farrar/pm)


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