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Errungenschaft der Klimaschule

Meißen. Die Freie Werkschule ist jetzt eine »Klimaschule«. Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks brachte große Überraschungen.

Die Freie Werkschule in Meißen rückt in den Kreis der Klimaschulen auf. Kürzlich haben Vertreter der Schule die Auszeichnung und das Label in Empfang genommen.

 

Die Initiative »Klimaschulen« zielt darauf ab, die Themen Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz langfristig an Schulen zu verankern und diese anzuregen, einen eigenen Schwerpunkt Klimaschule zu entwickeln, so die Definition des Ministeriums. Die Aufgabe geht also über das hinaus, was im Unterricht zu Umweltfragen vermittelt wird. Schüler sowie alle Mitarbeiter sind vielmehr aufgefordert, sich auch außerhalb des Klassezimmers klimabewusst zu verhalten. Die schulische Infrastruktur soll klimafreundlich gestaltet werden. Dazu haben die Werkschüler erstmal ihren gemeinsamen CO2-Fußabdruck in der Schule ermittelt. Dies förderte einige Überraschungen hervor: Nicht die üblichen Umweltthemen wie Müll- und Wassereinsparungen machen den Unterschied, sondern das Heizen, die Mobiliät und die Ernährung. »Daran wollen wir jetzt arbeiten«, versichert Geschäftsführerin Dorothee Finzel.

 

Der Motor dieser Idee an der Werkschule ist die Arbeitsgruppe »Klimaschule«. Die Gruppe umfasst rund 20 Personen aus der Schülerschaft, der Elternschaft und den Werkschulmitarbeitern. Die AG hat sich auf die Fahnen geschrieben, zielorientiert vorzugehen und den ermittelten CO2-Fußabdruck der Werkschule langfristig durch einzelne Projekte zu verbessern.

 

Auf den Prüfstand kommt neben dem Schulessen, bei dem schon eine Änderung der einzelnen Anteile von Fleisch, Gemüse und Beilagen eine Verringerung des CO2-Fußabdruckes herbeiführt, auch die Mobiliät der Schüler und Lehrer: Wie legt man den Weg zur Schule zurück? Dazu wurde eine »Erbsenabstimmung« durchgeführt. Jeder Schüler bekam fünf handeslübliche Erbsen, die jeden Tag in eine entsprechenden Abstimmungsbox eingeworfen wurden, je nach dem, wie man zur Schule gelangt ist: E-Mobil, Öffi, Auto, Fahrgemeinschaft oder Rad/ Fuß.

 

Im nächsten Schritt sollen dann machbare aber dennoch wirksame Veränderungen angeregt werden. »Als Schule wollen wir dabei unterstützen«, versichert Dorothee Finzel. So gibt es Hilfe beim Jobticket und Jobrad für Mitarbeiter, eine E-Ladesäule auf dem Parkplatz und glücklicherweise sind auch der Bus- und S-Bahnhof in der Nähe. Auch wurden erst vor wenigen Wochen zwei geräumige Fahrradparkhäuser aufgestellt, die Platz und Sicherheit bieten. »Vielleicht können wir damit noch weitere Kinder oder Mitarbeiter anregen, doch mit dem Rad zur Schule zu kommen. Allerdings hatte die Anschaffung der 187.000 Euro teuren Radboxen, die über das Förderprogramm »Nachhaltige Mobilität« mit 55 Prozent ermöglicht wurde, auch einen ernsten Hintergrund: »Leider wurden bei uns auf dem Schulgelände immer wieder Räder entwendet, was natürlich für alle sehr ärgerlich war«, ergänzt sie. Das soll jetzt der Vergangenheit angehören.

 

Die Auszeichnung als Klimaschule ist für die Werkschule Ansporn, weiter das Ziel einer klimabewussten Schule zu verfolgen.


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