

Ladesäulen und Wallboxen für E-Fahrzeuge, Wärmepumpen, Stromspeicher, Photovoltaik- und Windkraftanlagen sind derzeit in aller Munde und erhöhen die Komplexität der Stromnetze in den Kommunen. Alternative Energiequellen entstehen an neuen Standorten und müssen in das bestehende Netz integriert werden. Damit ändern sich die Übertragungswege der Elektroenergie.
Laut der Prognosen der SachsenNetze wird sich die installierte Erzeugungsleistung der Erneuerbare-Energien-Anlagen mehr als verfünffachen – von heute rund 500 MW auf 2.600 MW im Jahr 2045. Aktuell wird der Landkreis Meißen über zehn Umspannwerke versorgt und hat einen Lastbedarf von etwa 500 MW. Perspektivisch steigt aber auch der Energiebedarf.
Neue Projekte wegensteigender Bedarfe
Diese Prognosen erfordern Investitionen. Es müssen neue Leitungen gezogen und die dazugehörige Umspanntechnik installiert werden.
SachsenNetze investiert genau in diesen erforderlichen Netzausbau im Landkreis Meißen. Geschäftsführer Dr. Steffen Heine stellte Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Zeithain den Ersatzneubau der 110-kV-Freileitungsanlage zwischen Streumen und Zeithain mit den dazugehörigen Umspannwerken vor und erklärte dazu: »Für das Gelingen der Energiewende ist eine leistungsstarke Infrastruktur entscheidend, so auch im Landkreis Meißen. Aufgrund seiner industriellen Prägung und des Zubaus von Erneuerbare-Energien-Anlagen bildet diese Region einen Schwerpunkt beim Ausbau unseres Stromnetzes. Die gesteigerten Einspeisebedarfe zeigen deutlich, dass massiv in den Netzausbau auf allen Spannungsebenen investiert werden muss«.
Vier Millionen Euro für neues Einspeise-Umspannwerk
Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende können nur mit einer zukunftsfähigen Netzinfrastruktur gelingen. Um perspektivisch noch mehr grünen Strom aufnehmen zu können, wird im ersten Schritt der Leitungsabschnitt zwischen dem Umspannwerk Zeithain und dem neuen Einspeise-Umspannwerk Zeithain-Ehrenhain für etwa vier Millionen Euro ausgebaut. In weiteren Schritten wird das Umspannwerk Zeithain erneuert und erweitert sowie die Hochspannungsleitung bis zum Umspannwerk Streumen ertüchtigt.
Auf einer Trassenlänge von nunmehr 3,8 Kilometern werden 14 Strommasten erneuert. Die Arbeiten an den 19 bis 33 Meter hohen Masten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Im kommenden Jahr wird der Korrosionsschutz aufgetragen. Die drei Umspannwerke Zeithain, Zeithain-Gießerei und Zeithain-Ehrenhain werden mit dieser Trasse verbunden. Hierfür sind bis zu fünf weitere Transformatoren für die Einspeisung Erneuerbarer Energien geplant. Mit einer 110-kV-Doppel-Sammelschiene wird die Stromaufteilung auf die Freileitung optimiert.
Gemeinsames Projekt
»Diese komplexe Aufgabe können wir nur gemeinsam mit unseren Partnern in Kommunen, Wirtschaft und Politik angehen: Wir brauchen die Akzeptanz unserer Bauvorhaben in den Regionen, deutlich beschleunigte Genehmigungsverfahren, größere Realisierungskapazitäten bei unseren Auftragnehmern und qualifizierte Fachkräfte, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen. Allen Beteiligten sollte klar sein: Ein gut ausgebautes Netz, an das noch mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen und Stromverbraucher angeschlossen werden können, bedeutet einen erheblichen wirtschaftlichen Standortvorteil für Sachsen und einen wichtigen Schritt zur Erreichung der gesetzten Klimaziele«, betont Dr. Steffen Heine.