Verena Farrar

Doch keine Pulverfabrik in Großenhain?

Großenhain. Die Ansiedlung des Rüstungsunternehmens Rheinmetall in Großenhain ist offenbar vom Tisch. Unternehmenschef Armin Papperger sagte im Spiegel, man werde die Pläne für das Flugplatzareal Großenhain nicht weiterverfolgen und stattdessen den bestehenden Standort im bayerischen Aschau ausbauen. Das gehe schneller. 7.000 Tonnen Pulver als Treibladungen für Geschosse sollen in dem Werk pro Jahr entstehen.
Charakteristisch für das Freibad in Riesa sind die wabenförmigen Becken.   Foto: Stadt Riesa

Charakteristisch für das Freibad in Riesa sind die wabenförmigen Becken. Foto: Stadt Riesa

Bild: Archiv, Rheinmetall

Die Absage an Großenhain freut auch Rico Gebhardt (Die Linke). Er stellt klar: Der Protest hat gewirkt! Denn er sieht auch in den Protesten, die sich seit Monaten in Großenhain formiert haben, einen Grund für die Absage des Unternehmens von den Bauplänen auf dem ehemlaigen Flugplatzgelände Abstand zu nehmen.

 

Er erklärt: »Das ist eine gute Nachricht für Großenhain und für Sachsen. Das Rätselraten hat ein Ende und der Protest, den auch wir mitorganisiert haben, hat offensichtlich gewirkt. Schließlich hatte Rheinmetall-Chef Armin Papperger stets betont, ein solches Vorhaben nicht gegen den Widerstand der Bevölkerung durchsetzen zu wollen. Eine Rüstungsfabrik wäre keine Ansiedlung wie jede andere, sondern sie wäre mit Sicherheitsbedenken verbunden. Es ist legitim, gegen Aufrüstungspläne zu protestieren, und das werden wir auch weiterhin tun. Wir wünschen uns, dass auf dem künftigen Industriegebiet für friedliche Zwecke produziert wird. Die Staatsregierung muss jetzt gemeinsam mit der Stadt Großenhain und dem Stadtrat ein Konzept für diese künftige Industrieflächen entwickeln.«

 

Wie es künftig im Gewerbegebiet Flugplatz weiter geht, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall sind jetzt Freistaat und sogar der Bund gefordert neue Interessenten für die teuer sanierte Fläche zu finden....


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