

23 Mitarbeiter arbeiten aktuell beim Städtischen Bestattungswesen Meißen. Nahezu alle sind Quereinsteiger mit einem wertvollen beruflichen Hintergrund ganz anderer Branchen.
Jörg Schaldach, Geschäftsführer der Städtischen Bestattungswesen Meißen GmbH ist stolz auf sein Team. »Wir sind eine bunte Mischung von vielen unterschiedlichen Menschen mit vielen Talenten und Professionen«, so der Chef. Zu seinen Einstellungskriterien gehört seit Jahren eine abgeschlossene Berufsausbildung beim Bewerber, die sehr gern branchenfremd sein darf, dann folgen drei Tage Probearbeiten im Unternehmen. Erst nach der positiven Entscheidung des ganzen Kollegiums für den Bewerber können die Fachlehrgänge der IHK folgen und ergeben dann den Fachgeprüften Bestatter. Von der direkten Berufsausbildung als Bestatter, wie sie beispielsweise seit 2003 in Bad Kissingen angeboten wird, ist Jörg Schaldach wenig überzeugt. »Man muss erst mit dem eigenen Leben klarkommen, bevor man mit dem Tod klarkommen kann«, das ist einer der Grundsätze des Meißners. Er hat in den vielen Jahren seiner Tätigkeit als Geschäftsführer die Erfahrungen gemacht, dass eine gewisse Lebenserfahrung wertvoll ist, um ein guter Bestatter zu sein.
Baustelle am Krematorium
Derzeit ist das Areal um das Krematorium wieder eine große Baustelle. »Wir erweitern uns«, erklärt der Chef nüchtern. Man werde neue Sozialräume und Lagermöglichkeiten anbauen. »Wir bauen aber ganz stressfrei und günstig. Auch hier kommt uns die große handwerkliche Vielfalt unserer Mitarbeiter zu Gute, von denen viele in ihren Lehrberufen qualifizierte Handwerker sind«, so Schaldach. Auch entwickelt das gesamte Team gemeinsam mit den Planern praktische Ideen für den Zweckbau, der Stück für Stück erweitert wird. »Wir wissen selbst am besten, was wir brauchen und wie der Bau am praktischsten für uns ist - so haben wir weniger Planungskosten, können flexibel eingreifen und bauen ohne Kreditaufnahme«, so Schaldach. Die neuen Anbauten werden in die bereits bestehenden Gebäudeteile integriert. So werden Dächer verlängert, Räume auf verschiedenen Ebenen ergänzt oder Mauern und Treppen an den neoklassizistischen Bau angefügt. Ursprünglich entstand das Krematorium nach den Plänen von Prof. Paul Börner von 1928 bis 1931 in klar gegliederter symmetrischer Gestalt mit rechteckigem Grundriss, so soll es bleiben. Bereits seit 1992 ist das Areal an der Nossener Straße 38 immer mal wieder eine Baustelle.
Davon sollen aber die Angehörigen nichts mitbekommen. »Alle Leistungen werden uneingeschränkt bereitgehalten und stehen in vollem Umfang für die Familien zur Verfügung«, stellt Jörg Schaldach klar. Dazu arbeite das gesamte Team seit Jahren professionell und ist offen für alle Fragen der Angehörigen.
Mittlerweile werden 92 Prozent der Bestattungen als Feuerbestattungen organisiert. Die weitergehende Ruhestätte der Urne sucht sich dann jede Familie nach eigenen Bedürfnissen oder Wünschen des Verstorbenen aus. »Heute gibt es neben der Bestattung im Urnengrab auch die Möglichkeit im Friedwald, in einer Mauer oder Stele, anonym auf der grünen Wiese oder im Gemeinschaftsgrab bestattet zu werden«, fasst Jörg Schaldach zusammen. Aber auch Seebestattungen werden immer mal wieder genutzt. Die Städtische Bestattungswesen Meißen GmbH betreibt im Landkreis neben dem Krematorium und dem Bestattungsinstitut in Meißen auch Filialen und Agenturen in Riesa, Nossen, Großenhain, Weinböhla und Radebeul.