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Birgit Branczeisz

Das Schließfach fürs Fahrrad ist da

Radebeul. In Kötzschenbroda gibt`s jetzt 12 Fahrradboxen. Es könnten mehr werden.

Mit dem Fahrrad zum Bahnhof - das Rad ab ins Schließfach - und weiter geht es mit der S-Bahn nach Dresden. In der Zwischenzeit wird das E-Bike sogar aufgeladen für den Heimweg. So bequem kann pendeln sein. In Radebeul-Kötzschenbroda ist das jetzt möglich. Die Stadt hat 12 Fahrradboxen der Firma Kienzler in der Nähe von Freiburg angeschafft, die für moderne Stadtmöbel, Wartehallen und Fahrradboxen bekannt sind. Baufirma vor Ort war die Firma Jens Hausdorf aus Kleinnaundorf.

Das Ganze funktioniert wie das gute alte Schließfach, nur digital, statt mit Schlüssel. Ganz einfach über QR-Code an der Box die App herunterladen oder die PIN eingeben und sich einbuchen. Auf Internetseite registrieren, die Anlage "Fahrradbox Kötzschenbroda" auswählen und eine mieten. Bezahlen könnt Ihr per PayPal, Lastschrift oder Kreditkarte. Aber aufpassen, wer E-Bike fährt, sollte die unteren Boxen buchen, weil die über ein Ladekabel verfügen und weil sich die schwereren Räder besser in die unteren Schließfächer schieben lassen. In die oberen 6 Schließfächer gehören praktischer Weise leichtere Modelle.

Keine Angst, das schafft jeder oder jede: Dank herausklappbarem Träger, lassen sich Fahrräder mühelos in die "erste Etage" wuppen. Die Lenkerbreite beträgt 90 Zentimeter -also ausreichend. Die Preise sind bewusst moderat angesetzt: Ein Tag (24 Stunden), eine Woche, ein Monat - Ihr entscheidet, wie lange Ihr buchen wollt. Das kostet Euch 1 Euro ohne Laden - mit Laden 1,50 Euro am Tag. Gestaffelt dann jeweils 5 bzw. 7 Euros und 15 bzw. 20 Euro. Eine Jahresmietung bietet die Stadt bewusst nicht an. Nicht, dass jemand noch sein altes Sofa unterstellt. Aber im Ernst, die Fahrradbox ist "Test-Stehen".

Sollten die Boxen immer gut gefüllt sein, dann könnten weitere hinzukommen - am Standort Radebeul-West, aber auch in Radebeul-Ost. Da muss die Stadt allerdings noch nach einem geeigneten Grundstück suchen. Derzeit stehen dort nur Fahrradständer. "Wenn wir an der Güterhofstraße weitere 12 Boxen aufstellen, dann haben wir einen Adventskalender", witzelt Stadtentwickler Dr. Michael Steinbusch schon mal. Gut möglich. In Radeberg werden jetzt jedenfalls weitere Fahrrad-Schließfächer angeschafft.

Da sollten die Boxen in Radebeul auf alle Fälle populär werden - immerhin das Rad ist heute noch Teil des Stadtwappens. Denn mit dem An- und Fortkommen hatte es Radebeul seit jeher. Schließlich war man darauf angewiesen, ins nahe Dresden zu eilen. Die Bahnhöfe sind so von jeher Herzblut der Stadt, sie haben aus Radebeul erst gemacht was es ist - so Oberbürgermeister Bert Wendsche.

Und weil jeder gut an- und fortkommen soll, hat die Stadt auch längs Gleisstrecke einen Grundstücksstreifen erworben und 96 Parkplätze angelegt, davon 4 Behindertenparkplätze sowie einer für Car-Sharing. So entsteht weniger Parkdruck auf der Bahnhofstraße. "Wir wollen ein Verkehrskonzept für alle. Es soll ja mehr Frieden bringen und nicht weniger. Das ist uns ganz wichtig", sagt Stadtentwickler Dr. Michael Steinbusch.

Die Buchung erfolgt über die BikeandRideBox-App oder www.bikeandridebox.de.

Weitere Infos unter: https://www.kienzler.com/radparksysteme


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