Verena Farrar

Archäologen auf neuer B169 Trasse bei Riesa

Riesa/ Salbitz. Zuerst erkunden die Archäologen die neue Straßentrasse der B169, dann können die Bauarbeiten für den 3. Abschnitt starten.

Hochkarätiger Treff an der künftigen neuen Trasse der B169 (3. Bauabschnitt) noch weit bevor der erste Bagger rollt:  Der Sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig kam vor Ort mit drei Bürgermeistern der beteiligten Kommunen, Vertretern der regionalen Wirtschaft, Planern des LasuV und dem Team der Archäologen zusammen. Das Signal ist klar: Es geht los!

Hochkarätiger Treff an der künftigen neuen Trasse der B169 (3. Bauabschnitt) noch weit bevor der erste Bagger rollt: Der Sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig kam vor Ort mit drei Bürgermeistern der beteiligten Kommunen, Vertretern der regionalen Wirtschaft, Planern des LasuV und dem Team der Archäologen zusammen. Das Signal ist klar: Es geht los!

Bild: Farrar

 Normalerweise sorgt der bloße Start der archäologischen Vorarbeiten für einen Straßenbau nicht für ein Treffen von Landes- und Lokalpolitik mit Unternehmern und dem archäologischen Verantwortlichen vor Ort. Immerhin wurde ja noch kein spektakulärer Schatz gefunden. Das ist beim angekündigten Weiterbau der B169n anders: Für alle Beteiligten ist der nächste Bauabschnitt, für den jetzt der Start eingeläutet wurde auch ein »Schatz«. Bereits 2012 wurde der 2. Bauabschnitt bis auf ein Feld bei Seerhausen freigegeben. Seitdem ist für Außenstehende nichts passiert. Aber in den Amtstuben der Planer wurde weiter gearbeitet, versichern die Planer des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr sowie Wirtschaftsminister Martin Dulig.

 

Nach dem positivem Ausgang des Baurechtsverfahrens, der Abweisung einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht und der Zusicherung der Finanzierung wird jetzt gebaut.

 

Ebenso voller Vorfreude wie die lokalen Nutzer der künftigen Straße sind auch auch die Archäologen. So wird in den kommenden Monaten eine Fläche von ca. 50 Fußballfeldern untersucht. Insgesamt ist der geplante Bauabschnitt 7.8 Kilometer lang. Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik ist sich sicher, dort aufschlussreiche Besiedlungsreste aus unterschiedlichen zeitgeschichtlichen Epochen zu finden. »Der zukünftige Straßenverlauf führt durch eine der fundreichsten Regionen in Sachsen. Ausgesprochen fruchtbare Böden boten den Menschen durch alle Zeiten ideale Bedingungen für ihr meist bäuerliches Leben. Lesefunde, Luftbilder und Archivalien aus dem 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts deuten uns bereits schon jetzt an, dass wir bei unseren Untersuchungen mit einem breiten Spektrum an Fundstellen rechnen dürfen«, fügt sie an.

 

Die archäologischen Arbeiten im Leistungswert von 800.000 Euro werden vom Bund finanziert und sollen die Zeugnisse der früheren Besiedlungsgeschichte unter der künftigen Verkehrsverbindung sichern. Mit der Verlegung und dem Ausbau der B 169n wird eine leistungsfähige Bundesstraßenverbindung zwischen Riesa und der Bundesautobahn A14 (Anschlussstelle Döbeln-Nord) geschaffen. Bundesinvestitionen von insgesamt rund 57 Millionen Euro sind hierfür veranschlagt.

 

Auch wenn der echte Start der Baurbeiten noch in der Ferne liegt, ist die Arbeit der Archäologen doch das erste sichtbare Zeichen für eine positive Veränderung beim wichtigen Vorhaben: Anbindung der Region an die Autobahn.


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