

Inzwischen ist Thomas Goethe als Fotograf bei der Stiftung »Dein Sternenkind« registriert. Eine Stiftung, die es ich zur Aufgabe gemacht hat, Sternenkind-Eltern mit den Fotos der ehrenamtlichen Fotografen eine bleibende Erinnerung zu schenken. »Es ist der einzige Moment für die Eltern ein gemeinsames Bild mit ihrem Kind zu machen«, unterstreicht Goethe die Wichtigkeit seiner Arbeit.
»Wenn Eltern in diese schreckliche Situation kommen, dass sie unsere Arbeit brauchen, dann können Sie sich bei der Stiftung ›Dein Sternenkind‹ melden. Manchmal informiert uns auch das Personal in den Kliniken.« Dann senden die Koordinatoren, die ebenfalls ehrenamtlich für die Stiftung tätig sind, über ein Alarmsystem eine Info an alle Fotografen, die in dieser Region tätig sind. »Wir stimmen uns dann intern ab, wer den Auftrag übernehmen kann und wer mit den Eltern oder dem Klinkpersonal in Kontakt tritt.« Bis zu 100 Kilometer Fahrt nehmen die Fotografen dabei in Kauf. »Ich habe schon in Kliniken in Cottbus, Lübben, Herzberg, Hoyerswerda und Weißwasser Sternenkinder fotografiert«, so Goethe.
Dabei ist kein Aufrag gleich. »Manchmal wollen die Eltern noch Reden, bevor wir mit den Fotos anfangen und manchmal sind sie noch so in dem Moment gefangen, dass sie einfach in Ruhe gelassen werden wollen«, berichtet er. »Und so kommt es schon mal vor, dass ich die Kinder ohne ihre Eltern fotografiere. Wenn die Eltern oder die Familie dabei sein wollen, halte ich mit ihnen innige und besondere Momente mit ihrem Kind fest.«
Genau das ist es auch, was Thomas Goethe seit fast 10 Jahren in dem Ehrenamt hält. »Auch wenn nichts den Schmerz der Eltern in diesem Moment lindern kann, habe ich zumindest das Gefühl etwas für sie tun zu können.« Doch auch, wenn er mit den Jahren auch um Erfahrungren reicher geworden ist - das Ergriffensein bleibt. »Jeder Einsatz ist anders, aber es ist immer ergreifend. Die Dankbarkeit der Eltern ist aber ein Grund für mich, es immer wieder zu tun.«
Wichtig ist für den Sternenkinderfotografen vorallem, dass Eltern über die Möglichkeit, letzte Erinnerungen mit ihrem Kind zu machen, aufgeklärt werden. »In den meisten Kliniken klappt das schon ganz gut, das Hebammen oder Psychologen daraufhinweisen, dass es uns gibt.«
»Manche Eltern lassen sich die Fotos zunächst auch in einem Umschlag geben und öffnen diesen erst Jahre später«, erklärt Thomas Goethe und macht damit deutlich, dass sich Eltern nicht in direkter Zukunft mit den Bildern konfrontieren müssen. Der Moment wurde zunächst festgehalten, wann der richtige Augenblick gekommen ist, sich die Bilder anzuschauen, dass entscheiden die Eltern ganz für sich.
Die Abdeckung mit Fotografen ist regional unterschiedlich, daher ist die Stiftung »Dein Sternenkind« auch immer auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sie in ihrer Arbeit unterstützen.
»Als Sternkinderfotograf braucht man ein gutes technisches Verständnis vom Fotogafieren, denn man muss mitunter bei schlechten Lichtverhältnissen dennoch schöne Fotos machen können«, rät der erfahrene Fotograf. Neben dem technischen Verständnis, braucht es auch ein hohes Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis. »Wir müssen uns bei unserer Arbeit sehr schnell auf sehr unterschiedliche Situationen einstellen können und auch manchmal ohne viele Worte verstehen, was die Eltern brauchen.«
Für neue Fotografen bietet die Stiftung Seminare und Webinare zu den Themen Fotografie und psychologische Betreuung an. Außerdem stehen ihnen Mentoren unterstützend zur Seite stehen.