Wenn der Fernsehanwalt den großen Gewinn verspricht
So geschehen ist das kürzlich einer Anlegerin aus Sachsen, die vor einigen Jahren ein paar Euro in die Kryptowährung Bitcoins investiert hatte. »Es ist eine auffällige Gemeinsamkeit verschiedener Betrugsmaschen, dass Verbraucher erst einmal selbst Geld bezahlen, Blanko-Unterschriften oder sensible Daten preisgeben sollen, bevor dann eine angeblich große Summe ausgeschüttet wird«, erklärt Fabian Herbolzheimer, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Auf die Ausschüttung warten die Betroffen dann natürlich vergeblich und das im Vorfeld bezahlte Geld bleibt meist unwiederbringlich verloren.
Auf Rechtschreibung und Grammatik achten
Auch wer Harvey Specter nicht erkennt, weil ihm Anwaltsserien herzlich egal sind, kann die Betrugsmasche meist leicht durchschauen. So sind die falschen Schreiben oft in sehr schlechtem Deutsch verfasst, weil sie per Übersetzungssoftware erstellt wurden. »Gleichzeitig sollen die Namen und Titel der Absender eine deutsche Abstammung nahelegen und so Vertrauen schaffen. Außerdem werden falsche Hoheitssymbole, wie Landeswappen und Logos genutzt«, teilt die Verbraucherzentrale mit. Und auch bei übertriebenen Summen sollte man stutzig werden und die Kursentwicklung überprüfen. »Leisten die Angeschriebenen dann keine Zahlung, wird schnell vom Stil der freundlichen Unterstützung zum Drohen mit rechtlichen Konsequenzen gewechselt«, so die VBZ. Auch davon sollte man sich nicht beirren lassen. Wer unsicher ist, sollte nichts überstürzen und sich professionelle Beratung suchen.
Auch am Telefon geht’s um Kryptowährung
Betrugsmaschen, die Kryptowährung zum Thema haben, gibt’s nicht nur in schriftlicher Form. Auch am Telefon werden Menschen damit behelligt. Bei einer Masche wird zunächst behauptet, man habe Verluste mit Kryptowährung gemacht. Die Betrüger geben sich dann zum Beispiel als Beschäftigte der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime der Polizei Berlin aus. Oft wird nach dem Telefonat dann per Mail weiter kommuniziert, dabei werden allerlei Logos wie etwa das des Bundeskriminalamtes genutzt, um einen seriösen Eindruck vorzugaukeln. Am Ende steht natürlich eine Geldforderung, mit der man die eingefahrenen Verluste wettmachen könne. Auch hier gilt: Nicht verunsichern lassen und einfach auflegen.