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Wenn der Fernsehanwalt den großen Gewinn verspricht

Sachsen. Um anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen, kennt die Kreativität von Betrügern kaum Grenzen. Dabei wird es mitunter skurril.
Die nach wie vor größte Kryptowährung ist der Bitcoin. Andere bekannte Kryptowährungen sind beispielsweise Ethereum, Tether und Cardano.  Foto: Pixabay

Die nach wie vor größte Kryptowährung ist der Bitcoin. Andere bekannte Kryptowährungen sind beispielsweise Ethereum, Tether und Cardano. Foto: Pixabay

Bild: Pixabay

Stellen Sie sich vor, Sie bekommen plötzlich ein Schreiben einer britischen Anwaltskanzlei. Darin steht, dass aus Ihrer vor einigen Jahren in Bitcoin investierten dreistelligen Summe eine sechsstellige Summe geworden ist! Um an den unverhofften Reichtum zu kommen, ist nur eine Steuerzahlung an den britischen Staat nötig und wenig später wird das große Geld auf Ihrem Konto landen. Versprochen! Das passende Schreiben des britischen Finanzamts (heißt dort HM Revenue & Customs) liegt sogar bei. Praktisch! Und das Beste: Von der Website der vermeintlichen Kanzlei strahlt Sie ein Gesicht an, das verdächtig an den fiktiven Staranwalt Harvey Specter aus der Fernsehserie »Suits« erinnert.

 

So geschehen ist das kürzlich einer Anlegerin aus Sachsen, die vor einigen Jahren ein paar Euro in die Kryptowährung Bitcoins investiert hatte. »Es ist eine auffällige Gemeinsamkeit verschiedener Betrugsmaschen, dass Verbraucher erst einmal selbst Geld bezahlen, Blanko-Unterschriften oder sensible Daten preisgeben sollen, bevor dann eine angeblich große Summe ausgeschüttet wird«, erklärt Fabian Herbolzheimer, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Auf die Ausschüttung warten die Betroffen dann natürlich vergeblich und das im Vorfeld bezahlte Geld bleibt meist unwiederbringlich verloren.

 

Auf Rechtschreibung und Grammatik achten

 

Auch wer Harvey Specter nicht erkennt, weil ihm Anwaltsserien herzlich egal sind, kann die Betrugsmasche meist leicht durchschauen. So sind die falschen Schreiben oft in sehr schlechtem Deutsch verfasst, weil sie per Übersetzungssoftware erstellt wurden. »Gleichzeitig sollen die Namen und Titel der Absender eine deutsche Abstammung nahelegen und so Vertrauen schaffen. Außerdem werden falsche Hoheitssymbole, wie Landeswappen und Logos genutzt«, teilt die Verbraucherzentrale mit. Und auch bei übertriebenen Summen sollte man stutzig werden und die Kursentwicklung überprüfen. »Leisten die Angeschriebenen dann keine Zahlung, wird schnell vom Stil der freundlichen Unterstützung zum Drohen mit rechtlichen Konsequenzen gewechselt«, so die VBZ. Auch davon sollte man sich nicht beirren lassen. Wer unsicher ist, sollte nichts überstürzen und sich professionelle Beratung suchen.

 

Auch am Telefon geht’s um Kryptowährung

 

Betrugsmaschen, die Kryptowährung zum Thema haben, gibt’s nicht nur in schriftlicher Form. Auch am Telefon werden Menschen damit behelligt. Bei einer Masche wird zunächst behauptet, man habe Verluste mit Kryptowährung gemacht. Die Betrüger geben sich dann zum Beispiel als Beschäftigte der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime der Polizei Berlin aus. Oft wird nach dem Telefonat dann per Mail weiter kommuniziert, dabei werden allerlei Logos wie etwa das des Bundeskriminalamtes genutzt, um einen seriösen Eindruck vorzugaukeln. Am Ende steht natürlich eine Geldforderung, mit der man die eingefahrenen Verluste wettmachen könne. Auch hier gilt: Nicht verunsichern lassen und einfach auflegen.


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